Dienstag, 16. Dezember 2008

CD-Rezensionen (106): Bon Jovi - Cross Road-The Best Of (1994)

(Cover: Amazon.de)

Aus heutiger Sicht, wo Bon Jovi nahezu konkurrenzlos das Feld des Formatradio-Mainstreamrocks beackern ist es kaum noch nachvollziehbar, dass die Kapelle aus New Jersey in ihren Anfangsjahren in die Rubrik "Hardrock" einsortiert, oder noch toller, zu den Metalbands gezählt wurde. Nichtsdestotrotz lieferten die Herren Bongiovi, Sambora & Co. einige feine Klassiker der 80er und frühen 90er ab, die auf diesem 1994 erschienen "Best Of"-Sampler vertreten sind. Dieser ist für mich heute mit einigen Ausnahmen immer noch hörbar, während die seitdem veröffentlichten Bon Jovi-Alben bei mir nur noch ein uninteressiertes Schulterzucken hervorrufen.

Die 15 Tracks sind in vernünftigem Ausmaß auf Balladen und Up-Tempo-Nummern verteilt, bei letzteren wissen besonders der US-Nr.1-Hit "Livin' On A Prayer" (1986) und das grandios funkig-brodelnde "Keep The Faith" (1992) zu überzeugen. Ein paar mehr stilistische Ausreißer dieser Art hätten der Combo sicherlich sehr gut getan, so aber ging man gerade bei den Singleauskopplungen vorwiegend auf Nummer sicher und setzte beispielsweise mit den Schmachtfetzen "Bed Of Roses" (1993) und "Always" (1994) auf das weibliche Publikum. Schade eigentlich. Denn Gitarrengniedler Sambora gehört (sofern er sich nicht gerade mal wieder scheiden oder angetrunken am Steuer erwischen lässt) zu den amtlichen Größen seines Fachs.

Was in den tiefsten 80ern also mal die Langhaar-Fraktion zu ihrer lautstark erbettelten Abrock-Runde beim lokalen Tanztee animierte, ist heute in meinem Haushalt vor allem eins - Autofahrmusik ohne Aggressionspotential gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.

Bewertung: 3 von 5