(Cover: Amazon.de)
Dabei haut der Opener "Electronic Performers" durchaus in die Kerbe des Vertrauten. Es blubbert und plöngt zwar etwas heftiger als in früheren Tagen der Franzosen, das geht aber durchaus in Ordnung. Etwas komplizierter schaut die Lage bei "How Does It Make You Feel" aus. Da wird in einer Schmalzballade ziemlich viel zusammengeklöppelt, das auf den ersten Blick nur schwer zueinanderpassen mag. "70er-Schwulst meets OMD meets Beatles". Oder so. Mein Geschmacksdaumen bleibt dabei aber dennoch nach oben gereckt. Die Singleauskopplung "Radio #1" hingegen trifft aber nun gar nicht meinen Geschmack, zu wild zusammengewürfelt wirkt das Ganze.
Und so setzt sich das leider fort. Uninspierierte Vocals treffen auf dahinplätschernde Melodielinien, die Perlen, für die Nicolas Godin und Jean-Benoît Dunckel eigentlich bekannt sind, muss man sich dabei echt herausuchen. "Radian" ist so eine funkelnde Ausnahme. Weltmusikanleihen treffen auf düstere Elektronik, ein nervöser Grundrhythmus gibt die Schlagzahl vor, bis sich alles in die Breite auflöst und den Weg für die gewohnten Air-Spielereien freigibt. Mein Lieblingsstück des Albums! Auch das hyperaktive "Lucky And Unhappy", das wahrhaft giftige "Sex Born Poison" oder das etwas an die frühen Goldfrapp erinnernde schräge "Wonder Milky Bitch" oder der Glam-Hoppler "Don't Be Light" dürfen sich zu den wirklich gelungenen Songs der Platte zählen.
Ansonsten gilt: leider mehr Füllmaterial als früher. Neben bereits erwähntem "Radio #1" fallen auch "People In The City", "Caramel Prisoner" und der Bonustrack "The Way You Look Tonight" in die "durchaus verzichtbar"-Kategorie. Daher muss sich "10.000 Hz Legend" im bandinternen Ranking etwas weiter hinten anstellen, schon blöd, wenn man gleich zu Karrierebeginn so einen Überklopper wie "Moon Safari" auf den Markt geworfen hat...
Bewertung: 3 von 5
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