Dienstag, 6. Mai 2008

CD-Rezensionen (038): Air - Moon Safari (1998)


(Cover: Amazon.de)

Die musikalische Landschaft der 90er Jahre ist für mich überwiegend eine tiefdunkle Öde, was sich auch im Anteil von Veröffentlichungen dieser Dekade am Gesamtbestand meiner Musiksammlung ausmachen lässt. Bis, ja bis dann wie aus dem Nichts 1998 zwei Franzosen kamen und dieses Jahrzehnt für mich noch zu einem versöhnlichen Abschluß brachten. Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen, alle meine CDs bis auf sagen wir fünf Stück abzugeben - "Moon Safari" wäre definitiv noch übrig!

Kurioserweise verdanke ich die Anschaffung dieses Meisterwerks dem von mir seit vielen Jahren nur noch mit kalter Verachtung gestraften Musikfernsehen. Als dieses sich jenseits der Ära eines Ray Cokes, Steve Blame oder Paul King in die popkulturelle Bedeutungslosigkeit verabschiedete, geriet ich beim gelangweilten Durchzappen zur nächtlichen Stunde auf einen bizarren Videoclip mit einem Plüschschimpansen in der Hauptrolle. Gebannt lauschte ich den sphärischen Klängen irgendwo zwischen 70er Jahre Synthie-Blasen und einem sehr modernen Clubsound bis zum Schluß, da ich unbedingt den Namen von Song und Band erfahren wollte. Mit der Information "Sexy Boy von Air" stiefelte ich gleich am nächsten Tag zum Plattenladen meines Vertrauens und kaufte praktisch "blind" das ganze Album. Wie sich zeigte - ein absoluter Glücksgriff!

Man möchte auf "Moon Safari" eigentlich keinen einzelnen Song herausheben, dies täte den anderen Unrecht. Am besten funktioniert das Album ohnehin am Stück, sei es zum Träumen an einem Regen(oder auch Sonnen-)tag, beim entspannten Plausch mit Freunden oder beim Verführen der Angebeteten. Für Letzteres sei unbedingt "La Femme D'Argent" empfohlen, wohl das erotischste Stück Musik, welches je seinen Weg auf einen Tonträger gefunden hat. Vielleicht vorher "Remember" zum gemeinsamen Balztanz programmieren...

Volle Punktzahl!

Bewertung: 5 von 5