Freitag, 30. Mai 2008

DVD-Rezensionen (045): Titanic - Deluxe Collector's Edition (1997)


(Cover: Amazon.de)

Über den Inhalt dieses Films noch lang und breit zu räsonieren hieße wahrlich Eulen nach Athen tragen. Jeder kennt ihn, nicht jeder mag ihn, aber das dieser Film sowohl ein in Stein gemeißeltes Denkmal des kommerziellen Kinos als auch der wohl letzte cinematisch denkbare Beitrag zum Thema "Titanic" ist, dürfte unbestritten sein. Daher soll mein Augenmerk auch hauptsächlich auf die Bewertung dieser Collector's Edition gerichtet sein.

Vom einfach auf die sehr schön geprägte Papphülle geklebten Rückcover einmal abgesehen, macht die Box durchaus optisch etwas her. Leider verfliegt der Zauber recht schnell, wenn man sich dem Inhalt zuwendet. Wo andere Boxen mit schickem aufklappbarem Inneren aufwarten, kommen hier nur zwei schnöde Standardhüllen zum Vorscheiben, deren Discs zu allem Überfluß auch nur mangelhaft beschriftet sind. So regiert zu Beginn des Filmgenusses erst einmal gepflegte Konfusion.

Das Bonusmaterial ist wirklich umfangreich, die für mich wertvollsten Bestandteile sind die Aufnahmen der realen Tauchgänge zum Wrack und die 29 nicht verwendeten Szenen. Allerdings ist bekannt, dass es sowohl mehr Filmmaterial, als auch eine deutlich längeres "Making Of" gibt. Es ist also davon auszugehen, dass diese Edition nicht der (Veröffentlichungs-)Weisheit letzter Schluß war. Schade.

Dennoch halte ich diese Box für dem Thema angemessen umfangreich ausgestattet, Bild und Ton erreichen Spitzenwerte. Für die oben beschriebenen Mängel, wie auch für das Fehlen eines Booklets etwas Abzug. Auf jeden Fall ein echter Hingucker im Regal!

Bewertung: 4 von 5

Donnerstag, 29. Mai 2008

CD-Rezensionen (044): Anne Clark - Changing Places (1983)


(Cover: Amazon.de)

Über dieses Album kam ich vor nunmehr über 20 Jahren per DDR-Radio in den Kontakt mit dem einzigartigen Spoken Word-Stil der Britin. "Changing Places" steht wohl elementar für alles, das Anne Clark in den 80ern ausmachte. Treibende und düstere Wave-Rhythmen, gepaart mit außergewöhnlich vorgetragenen philosophischen Lyrics - unerreicht!

Dieses Album kann man grob in einen Electro- und einen Acoustic-Bereich zweiteilen. Ersterer, der die Tracks 1 bis 5 umfasst, wird durch das erschreckend düstere "Contact" eingeleitet und enthält unter anderem die zu wahren Klassikern gewordenen Stücke "Sleeper In Metropolis" und "Wallies".

Im zweiten Teil (Tracks 6 bis 11) der mit dem kongenialen Partner David Harrow eingespielten Platte tritt verstärkt die Gitarre in den Vordergrund, was der Qualität der Musik allerdings keinerlei Abbruch tut. Ohnehin lohnt es sich, nein, es ist eher eine Pflicht, sich mit den Texten der von mir hochverehrten Poetin auseinanderzusetzen. Ein Monument des Weltschmerzes, volle Punktzahl.

Bewertung: 5 von 5

Der Geenich ist tot - es lebe der Geenich!

Seit gestern hat Sachsen (wie angekündigt) mit Stanislaw Tillich einen neuen Ministerpräsidenten, nach Kurt Biedenkopf und Georg Milbradt den ersten von hier stammenden Politiker und darüber hinaus Angehörigen der sorbischen Minderheit.

Bei der Wahl im Landtag glaubten einige Medien (inklusive der BLÖD) einen handfesten Skandal ausgemacht zu haben. Tja, das war wohl nix...

Mittwoch, 28. Mai 2008

Ene, mene, muh!

Heute war es also soweit, nach dem doch recht viele Baustellen offenbarenden gestrigen Testspiel gegen Weißrussland (2:2) wurde heute das endgültige 23 Mann starke Aufgebot für die Fußball-Europameisterschaft bekannt gegeben. Drei Spieler dürfen nun den Urlaub planen: Jermaine Jones (Schalke 04), Patrick Helmes (1. FC Köln) und Marko Marin (Borussia Mönchengladbach).

Die Nichtberücksichtigeung von Jermaine Jones kann ich - gerade nach dem gestrigen Spiel - nachvollziehen, die von Patrick Helmes ist zumindestens vertretbar. Oliver Neuville hat einen Verdienst-Bonus und darf die Teilnahme am Turnier als Dankeschön des DFB zum Abschluß seiner internationalen Karriere verstanden wissen, dazu hat er auch meinen Segen.

Was mich aber wirklich stört, ist die Ausbootung von Marko Marin. Was hätte er denn gestern noch zeigen sollen? Klar dribbelt er sich gegen einen Cannavaro oder Gattuso nicht durch, aber um einen Freistoß an der Strafraumgrenze rauszuholen, reicht das allemal. Der Überraschungseffekt, den Odonkor 2006 noch hatte, ist längst verpufft, die Italiener hatten das als Erste begriffen und zogen sich nach seiner Einwechslung im WM-Halbfinale einfach 10 Meter weiter zurück. Das heißt, dass heutzutage kaum noch eine Abwehr auf seine Sprintläufe hereinfällt. Dazu kommt seine völlige Überhastetheit, die bis hin zum Fallen über die eigenen Füße führt. Dies war gestern wieder sehr schön zu sehen.

Da (der sonst von mir immer äußerst scharf kritisierte) Trochowski zumindest im Spiel gegen die Weißrussen gut gespielt hat, soll er seine Chance bekommen, ebenso wie Borowski, der in den letzten Saisontagen zumindestens aufstrebende Tendenzen aufwies. Und was den schwächelnden Jens Lehmann anbetrifft, warte ich mal das Testspiel am kommenden Samstag gegen Serbien ab, bevor ich mein Urteil fälle...

Dienstag, 27. Mai 2008

Buch-Rezensionen (044): Alexander Wolkow - Sie sieben unterirdischen Könige (1964)


(Cover: Amazon.de)

"Die sieben unterirdischen Könige" ist der wahrscheinlich düsterste und interessanteste Band der sechs original von Alexander Wolkow geschriebenen Bücher der "Zauberland"-Reihe. Die aus den ersten beiden Romanen bekannte Elli gelangt nach dem Einsturz einer von ihr mit ihrem Cousin Tim erkundeten Höhle durch ein unterirdisches Gangsystem in das Reich der sieben unterirdischen Könige, das sich unter dem schon zweimal besuchten Zauberland befindet. Da sich das Reich durch das unselige Wirken eines alten Bekannten in einer argen Krise befindet, müssen Elli und Tim ihre alten Freunde an der Oberfläche erreichen, um sich und das unterirdische Land zu retten.

Wolkow verwendete auch hier wieder einige Details aus den Erzählungen von Lyman Frank Baum, dennoch entstand wieder ein komplett für sich stehendes Handlungsgerüst. Kindgerecht, mit den wie immer zauberhaften Illustrationen Leonid Wladimirskis - ein Pflichtkauf für alte Märchenfans und Kinder!

Wo Licht, da auch Schatten. Aus Gründen, über die nur spekuliert werden kann, wurde der 9. Auflage (2005) eine radikale Kürzung verpasst, die für das Verständnis der Reihe wertvolle Informationen wegfallen lässt, wie zum Beispiel die Geschichte der Schaffung des Wunderlands durch den Zauberer Hurrikap. Völlig unverständlich und ein dringender Warnhinweis, sich ausschließlich mit den älteren Ausgaben zu beschäftigen, um solchen Umtrieben keinen Vorschub zu leisten.

Meine Bewertung bezieht sich ausdrücklich nur auf vorausgehende Auflagen.

Bewertung: 5 von 5

Sydney Pollack †

Gestern ist der amerikanische Regisseur und Schauspieler Sydney Pollack im Alter von 73 Jahren in Los Angeles verstorben. Ich habe nicht so wahnsinnig Filme von oder mit ihm gesehen, aber besonders "Die drei Tage des Condor" mit Robert Redford (mit dem er sehr oft zusammenarbeitete) ist mir doch sehr in Erinnerung geblieben. Sein bekanntester Film dürfte allerdings "Jenseits von Afrika" mit Redford und Meryl Streep gewesen sein. Zumindestens dessen Filmmusik hat bei mir einen ganz dicken Stein im Brett, gleich nochmal einlegen... R.I.P.

DVD-Rezensionen (044): Frequency (2000)


(Cover: Amazon.de)

Manchmal entdeckt man sie nur durch Zufall, die ohne großes Medienbrimborium gelaufenen Filme, die einfach spannende Unterhaltung bieten. Auf "Frequency" bin ich erst durch das vielgeschmähte Medium Fernsehen aufmerksam geworden, war schwerstens begeistert und kaufte mir umgehend die DVD.

Eigentlich bietet dieser Film zwei auch für sich allein funktionierende Handlungsebenen. Da wäre zum einen die zwar nicht ganz den Gesetzen der Physik folgende, aber trotzdem spannende Geschichte vom jungen Polizisten (Jim Caviezel - "Die Passion Christi"), der zufällig durch spezielle atmosphärische Störungen per Funkgerät Kontakt zu seinem schon vor 30 Jahren bei einem Feuerwehreinsatz ums Leben gekommenen Vater (Dennis Quaid - "The Day After Tomorrow") aufnimmt. Wie die beiden über gemeinsame Erinnerungen oder das Leben in der für den Vater fernen Zukunft reden, gehört zu den berührendsten Momenten des Films - Gänsehautgarantie!

Dies alles wird aber noch auf intelligente Weise verknüpft mit dem seit Jahrzehnten ungelösten Fall eines Serienmörders. Da der Sohn den Vater durch eine Warnung den Einsatz im Feuer überleben lässt, verändert er damit auch die Geschichte, was eine Kettenreaktion mit Folgen auch für die eigene Familie auslöst...

"Frequency" gönnt dem Zuschauer nur wenige Atempausen, was gerade in den Ermittlungspassagen des Mordfalls unbedingte Aufmerksamkeit verlangt, da man ansonsten wichtige Fakten einfach übersieht, was heillose Verwirrung auslösen kann. Ein zweites Anschauen des Films ist somit nicht unbedingt von Nachteil. Das das Ende etwas arg melodramatisch geraten ist, vermag meine Wertung nicht zu drücken, da es sich in der Gesamtheit gesehen um einen fantastisch gelungenen Zeit"reise"-Thriller handelt, bei dem auch das große Gefühl nicht fehlt. Bild, Ton und Bonusmaterial (Audiokommentar, geschnittene Szenen, Dokumentation) sind gut - was will man mehr?

Bewertung: 5 von 5

Montag, 26. Mai 2008

Puh!

TÜV bestanden. Keine Beanstandungen, keine Reparaturen. 94 Euro. Mann.

Sonntag, 25. Mai 2008

Hallelujah!

Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Das SPIEGEL-Forum hat einen Beitrag von mir passieren lassen und veröffentlicht! Thema war der am Samstag für Deutschland so überaus "erfolgreich" gelaufene European Song Contest. Jedenfalls haben wir im Depeche Mode-Forum wie immer unseren Live-Spaß gehabt...

Also dann hier das Posting:

Bei uns hat sich gestern Abend wie immer in den letzten Jahren eine verschworene Live-Kommentargemeinde (Standardspruch: "Das schaue ich niiieee wieder!!!") eingefunden und grundsätzlich sind wir zu den gleichen Schlüssen gekommen:

- Der russische Siegersong war eine bodenlose Frechheit, da schamlos bei "Wild World" von Cat Stevens geklaut. Schrott.

- Die ausnahmslos für prima befundenen Beiträge von Bosnien, Kroatien und Aserbaidschan wurden unter Wert geschlagen.

- Ausgerechnet die Türkei schickt den "untürkischsten" Song (der allgemeines Gefallen fand) ins Rennen, während sich alle anderen Länder rundherum (selbst Armenien, was für ein Irrsinn!) auf albern-peinlichste Art bei den über Europa verstreuten Türken (die muss man stimmtechnisch schließlich im Sack haben!) musikalisch anzubiedern suchten.

- Absolut unterirdisch: die griechische Möchtegern-"Britney/Beyoncé/Mariah". Wo da der Unterschied zum deutschen Beitrag liegen soll, außer, dass der nicht massig Punkte einheimste?

- Bei Spanien und Frankreich gingen die Meinungen auseinander, ich persönlich fand sie auf ihre Art unterhaltsam.

- Der sonst so ironische Peter Urban hatte entweder keine Lust, Alkoholverbot oder einen Maulkorb vom NDR bekommen. Enttäuschend.

Nach wie vor stehen für mich mehrere Dinge felsenfest: Dieser Contest ist kein fairer Wettbewerb, sondern ein Ethno-Voting. Und es sind NICHT reine Nachbarschaftswertungen sondern schlicht und einfach die dort lebenden Minderheiten, die das als eine Art religiös-politische Pflicht auffassen, für das Heimatland bzw. das Herkunftsland der Familie abzustimmen. Oder woher kommen sonst die 12 Punkte von Frankreich für Armenien? Das die No Angels (über deren Auftritt ich ansonsten aus Höflichkeit den Mantel des Schweigens legen möchte) aus Bulgarien 12 Punkte bekamen, NUR weil eine der Mädels Bulgarin ist, verdeutlicht das doch erst richtig! Und ohne eigene Minderheit in einem anderen Land geht null, nada, niente.

Ich vergleiche das immer mit einem 400 Meter-Lauf, bei der eine Gruppe der Teilnehmer eine halbe Stadionrunde Vorsprung bekommt. Vielleicht ist es theoretisch möglich, das Rennen doch noch zu gewinnen, aber dazu wäre eine übermenschliche Anstrengung nötig. Und ja, soll man mal ruhig Scooter, Rammstein oder Seeed schicken - aber nur, damit den Träumern hier mal die Augen aufgehen. Denn am Ergebnis würde das nicht ein Fitzelchen ändern!

Und für die nächsten knapp 12 Monate: "Das schaue ich niiieee wieder!" :D

Freitag, 23. Mai 2008

CD-Rezensionen (043): Dschinghis Khan - Die grossen Erfolge (1995)


(Cover: Amazon.de)

Betrachtet man sich heute alte Fernsehauftritte von Dschinghis Khan, fragt man sich unwillkürlich, wieso dieser vom unvermeidlichen Ralph Siegel produzierte alberne Mummenschanz so erfolgreich werden konnte. Dabei verdeckte die grellbunte Kostümierung, dass die Truppe doch einige recht unterhaltsame Songs im Repertoire hatte.

Der namensgebende Grand Prix-Beitrag mag noch heute mancherorts ein Fetenkracher sein, gehört aber zu den eher schwächeren Liedern dieser "Best Of"-Zusammenstellung, ebenso wie das schaurig-schlechte "Wir sitzen alle im selben Boot", das schon volksmusikartige "Loreley" oder das unglaublich schnulzige "Windjammer". "Moskau" rettet aber heute noch jede Party, "Olé, Olé" aus der Spätphase der Band macht Lust auf Mittelmeerurlaub, "Klabautermann" überrascht mit abgedrehten NDW-Sounds und "Der Verräter" bietet Abwechslung in Melodie und Tempo, während "Rom" - dem Thema angemessen - bombastisch-majestätisch daherkommt. Der Rest der Titel liegt qualitativ irgendwo dazwischen, ohne irgendwo Tiefgründigkeit zu erreichen, was auch den seichten Texten Bernd Meinungers geschuldet ist.

Insgesamt guter Durchschnitt.

Bewertung: 3 von 5

Donnerstag, 22. Mai 2008

Buch-Rezensionen (043): Claudia Metz, Klaus Schubert - Abgefahren (1999)


(Cover: Amazon.de)

Man muss sich das als in die Zivilisation eingebundener Mitteleuropäer erst einmal richtig vor Augen führen: Da will ein junges Paar 1981 noch mitten in Zeiten des Kalten Krieges nach Japan ausgewanderte Verwandschaft besuchen - per Motorrad! Aus dem ursprünglich auf mehrere Monate angelegten Trip werden dann volle 16 Jahre, eine Weltumrundung inklusive. Nach der Wiederankunft in Köln sind nur noch eine Handvoll Teile an den beiden japanischen Maschinen original, denn die fahrbaren Untersätze müssen im Laufe der Tour zahlreiche Umbauten (so z.B. als Floßantrieb!) und Reparaturen überstehen.

Der von den beiden eingangs erwähnten Globetrottern abwechselnd verfasste Erlebnisbericht wechselt zwischen Licht und Schatten. Bedauerlich beispielsweise der doch äußerst bescheidene Umfang des Buches, den wohl der Verlag vorgab, der allerdings aber auch zu riesigen Einschränkungen bei der Beschreibung einzelner Länder führt. Da werden Kontinente im Eiltempo durchquert, blitzartig der jeweilige Teil der Welt gewechselt - sehr schade, denn so bleiben vielerlei Informationen auf der Strecke.

Desweiteren lesen sich die Beschreibungen aus weiblicher Sicht doch um einiges flüssiger und interessanter als die von Klaus Schubert geschriebenen Passagen. Man wird von einem Abenteuerreisenden keine preisverdächtigen Meisterwerke erwarten, ein besseres Lektorat hätte "Abgefahren" aber doch sehr gut zu Gesicht gestanden. Etwas albern wirkten auf mich die Ausflüge in den esoterischen Bereich, doch das möge jeder mit sich selbst ausmachen. Aber "Däniken meets Easy Rider" war mir dann doch etwas zuviel. Mächtig schmunzeln mußte ich allerdings bei der Beschreibung einer zufällig entdeckten Sexorgie unter pakistanischen Grenzposten. Es muss wohl in der Einöde mächtig langweilig sein...

Als Appetitmacher für den eigenen Ausbruch aus dem Alltagstrott ist dieses Buch sicherlich sehr gut geeignet, Fernweh ist garantiert! Als Informationsquelle über einzelne Länder oder Ratgeber für das eigene Reiseprojekt taugt es allerdings nicht viel, wie auch die Bilderauswahl aus dem riesigen Originalfundus (30 000 geschossene Fotos!) enttäuscht.

Bewertung: 3 von 5

Mittwoch, 21. Mai 2008

The Games Will Go On...

...jedenfalls wenn es nach Hillary Clinton geht. Befeuert vom äußerst deutlichen Sieg in Kentucky (65 zu 30 Prozent) scheint sie trotz der Niederlage in Oregon (58 zu 42 Prozent) unbeirrt an ihrer Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen festzuhalten (Gesamtstand an Delegiertenstimmen: Obama - 1953, Clinton - 1770, notwendige Mehrheit: 2026). Man kann das Starrsinn, Größenwahn oder schlicht und einfach Mut nennen, man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass Amerikaner solche Kämpfernaturen lieben.

Ich hab mich mal wieder ein wenig in meinem überseeischen Freundeskreis umgehört und die Sympathien liegen nach wie vor überwiegend bei Clinton. Am 3. Juni sind die letzten Vorwahlen. Ob's dann vorbei ist? Ungewiss.

Dienstag, 20. Mai 2008

DVD-Rezensionen (043): Robots (2005)


(Cover: Amazon.de)

"Robots" aus den Blue Sky Studios ("Ice Age") hat das Problem, sich ein wenig zu arg zwischen den Lagern zu bewegen. Für kleinere Kinder wohl stellenweise zu düster, zu philosophisch und zu hektisch geschnitten, für den erwachsenen Zuschauer hingegen mit zu simpler Story und platter ("Glaub an dich und bleib wie du bist") Botschaft ausgestattet.

Das schmälert allerdings das Vergnügen an der grandios generierten und animierten Grafik und an einer der rasantesten und spektakulärsten Kamera-Achterbahnfahrten nur wenig. Der Trip in die unbekannte Stadt, den der Erfinder in Robotergestalt Rodney Copperbottom antritt, ist ein echtes optisches Leckerli, das jeden CGI-Muffel von den Vorteilen des Genres überzeugen sollte.

Ansonsten bewegt sich "Robots" im üblichen Handlungsrahmen. Ein Underdog, der, unterstützt von einer Handvoll treuer Freunde, gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner zu bestehen hat. Das gab es alles schon davor und auch danach. Seitenhiebe gegen Schönheitswahn, Konsumterror und Gruppenzwang sowie mehrere Zitate der Film- und Musikgeschichte vermögen die Geschichte nicht in die absolute Topliga des Computertrickfilms zu heben, wo Schwergewichte wie "Shrek" oder "Monster AG" regieren.

Mit der deutschen Synchronisation konnte ich leben, Hans Werner Olm gibt wirklich eine wunderbar fiese Roboter-Mama ab! Die Nerv-Sängerin Sarah Connor gleich mit Sprechrolle, Musikvideo und "Making Of" desselben zu adeln ist allerdings deutlich zuviel des Unguten. Ohnehin ist die Quanti- und Qualität des Bonusmaterials äußerst bescheiden.

Über die technischen Aspekte habe ich nichts Negatives zu berichten. Kräftige Farben und satter Ton sorgen für ungetrübten Filmspaß. Mit etwas gutem Willen die zweithöchste Wertung.

Bewertung: 4 von 5

Montag, 19. Mai 2008

CD-Rezensionen (042): Babylon Zoo - The Boy With The X-Ray Eyes (1996)


(Cover: Amazon.de)

Und es begab sich zu der Zeit, da erstand der längst verblichene Glam- und Spacerock für ein kurzes Comeback wieder auf und dies geschah im Jahre des Herrn 1996 in Gestalt eines holden Jünglings, der sowohl den Glamour eines Marc Bolan als auch die schamlose Großmäuligkeit eines Muhammad Ali in seinem wohlgestalten Äußeren verkörperte. Doch ach und wehe, nur kurz währte der Ruhm...

So in etwa könnte man den raketenhaften Aufstieg des Herren Jas Mann beschreiben, dessen Single "Spaceman", befeuert durch einen Einsatz in einem der legendären LEVI'S-Spots europaweit an die Spitze der Charts schoss. Mit allerlei elektronischen Spielereien versehen, rockte sich die Platte in des Hörers Ohr, der kommerzielle Erfolg ging aber stetig zurück, so das Babylon Zoo allgemein als schnödes One Hit Wonder angesehen wird.

Dabei bietet "The Boy With The X-Ray Eyes" durchaus hörenswertes Material, neben dem bereits erwähnten Hit meinen persönlichen Favoriten "Animal Army", das eindringliche "Caffeine", den Titeltrack des Albums und auch die sehr schöne Ballade "Is Your Soul For Sale?". Insgesamt bietet die Platte aber zuwenig Abwechslung, um aus dem Mittelmaß herauszuragen.

Bewertung: 3 von 5

Sonntag, 18. Mai 2008

3 in 1

Ich hatte heute nicht allzuviel freie Zeit übrig, wollte aber dennoch nicht auf meinen Wochenend-Fotostreifzug verzichten. Also mußten es diesmal Objekte in der unmittelbaren Umgebung sein. Daher waren meine Ziele heute der Zeithainer Ehrenhain, der verfallene Wasserturm von Neudorf sowie der Windpark Streumen. Bilder gibt es hier.

Buch-Rezensionen (042): Simon Marsden - Im Reich des Grauens (1988)


(Cover: Amazon.de)

Die Fotografien Simon Marsdens stehen normalerweise für sich. Auf einzigartige Weise eingefangene Spukschlösser, verkommene Herrenhäuser oder Gruften lassen den Betrachter einerseits erschauern, andererseits die Kunst des Meisters bewundern. In diesem Buch bekommt man aber noch viel mehr geboten.

Marsden kombiniert in vorliegendem Werk seine gewohnt hochqualitativen Fotos mit dem literarischen Schaffen eines der einflußreichsten Schriftsteller des vorletzten Jahrhunderts - Edgar Allan Poe. Ohne den Amerikaner wäre weder die moderne Kriminalgeschichte, noch der langanhaltende Mystery-Boom entstanden. Verblüfft stellt man fest, wie perfekt sich Fotos und die Erzählungen und Gedichte (darunter auch das legendäre "Der Rabe") zusammenfügen, hier darf man also Weltliteratur mit ästhetischem Glanz genießen - perfekt!

Ein Abriß des Lebenswegs Poes rundet dieses nur mit Höchstpunktzahl bewertbare Prunkstück meiner Marsden-Sammlung ab.

Bewertung: 5 von 5

Samstag, 17. Mai 2008

DVD-Rezensionen (042): Beat Street (1984)


(Cover: Amazon.de)

Mit der Entscheidung, diesen Film auch in die DDR-Kinos zu bringen, schossen die damaligen SED-Kulturgewaltigen einen der größten Böcke ihres unseligen Tuns. Das der Film von dem auch im Ostblock hochverehrten Harry Belafonte produziert wurde, mag einer der Gründe gewesen sein, Hauptintention war aber wahrscheinlich, der in den 80ern massenhaft von der politischen Linie abgehenden Jugend die Armut und Hoffnungslosigkeit von im Kapitalismus lebenden Jugendlichen vor Augen zu führen. Was bot sich also besser an, als einen in der furchtbar heruntergekommen South Bronx spielenden Film auszuwählen?

Was die damaligen Machthaber völlig unterschätzten: Die Teenies in der DDR interessierten sich nicht im Geringsten für irgendwelche von offizieller Stelle hineinimplizierte Botschaften sondern begeisterten sich an der im Film dargestellten Hip-Hop-Kultur, an atemberaubenden Breakdance-Wettkämpfen und an der Graffitikunst. Eine ganze neue Jugendbewegung berief sich auf "Beat Street", im Untergrund fanden sich zahlreiche Rapper und Breakdancer zusammen. Nur Sprayer-Gruppen gab es keine und warum? In der DDR waren keine Sprühfarben erhältlich...

Nun liegt also nach langer Wartezeit endlich der Kultfilm einer ganzen Generation auf DVD vor. Und selbst wenn er dürftig ausgestattet ist, Bild- und Ton keine Referenzwerte erreichen und die in der Kinoversion eingeblendeten Untertitel bei den Rap-Performances fehlen - hier kann es nur eine Wertung geben, volle Punktzahl!

Also, anschnallen und mit Kenny, Lee, Chollie, Ramon und den anderen auf nostalgische Zeitreise gehen. Mit von der Partie sind musikalische Legenden wie Melle Mel, Afrika Bambaataa oder die Rock Steady Crew.

Bewertung: 5 von 5

CD-Rezensionen (041): And One - Flop! (1992)


(Cover: Amazon.de)

Irgendwann anno 1992. Mein jüngerer Bruder schleppt eine CD einer mir unbekannten Band an und sagt: "Hör Dir mal 'Technoman' an!" Ich: "Techno? Ach nööö...das kann ich doch nicht ausstehen..." Er: "Nun mach doch mal!" Die CD wird eingeworfen, es geht "Dammdammdammdammdammdammdamm, demmdemmdemmdemmdemmdemmdemm, ah ah ah, dimmdimmdimmdimmdimmdimmdimm". Ich völlig entgeistert: "Was ist denn das für ein Scheiß?"

So ablehnend fing mein And One-Fantum an. Mit dieser Platte, mit diesem Lied, das ich erst nach einiger Zeit zu schätzen lernte. "FLOP!" enthält zweifellos einige Klassiker der Berliner, neben bereits erwähntem "Technoman" wären das sicherlich "Loser" oder auch "Die Stille vor dem Ton".

Fuhren And One auf ihrem Erstling noch einen etwas härteren Kurs, weichen die reinen Stampfhymnen hier doch schon Songs der Kategorie Synthiepop. Steve Naghavi durfte weiter seiner Leidenschaft für schräge Sprachsamples frönen und mit "Rosario" eine richtig melancholische Seniorenballade auf den Silberling bannen. Mein Favorit ist jedoch das düster- furchteinflößende Instrumental "Yesterday".

Die Lauflänge von gerade mal 35 Minuten ist allerdings eine bodenlose Frechheit. Sowas ging im Zeitalter der LP-Konvertierungen vielleicht noch durch, nicht jedoch Anfang der 90er! Daher einen Punkt Abzug.

Bewertung: 4 von 5

Freitag, 16. Mai 2008

Fußball-EM 2008 - Die Nominierten

Heute gab Bundestrainer Joachim Löw auf der Zugspitze (!) die mit Spannung erwartete Nominierung seines EM-Kaders bekannt. Überraschung Nummer eins: Die Liste umfasst noch 26 Namen, nach dem vorbereitenden Trainingslager auf Mallorca müssen also noch drei Spieler das Team verlassen. Da Leute wie Ballack, Frings, & Co. gesetzt sind, umfasst die Gruppe der Gefährdeten nur höchstens eine handvoll Namen.

Größte Sensation ist sicherlich die Ausbootung Timo Hildebrandts als Nummer 2 der Torhüter und die für ihn erfolgte Nominierung des zugegeben besten Bundesligatorwarts dieser Saison, René Adler von Bayer Leverkusen. Dem Jungen gehört die Zukunft und von daher halte ich die Entscheidung für richtig. Vielleicht hätte es eher Robert Enke als Hildebrandt treffen sollen, aber das ist jetzt nicht mehr zu ändern.

Der Kader:

Tor:

Jens Lehmann (Arsenal London)
Robert Enke (Hannover 96)
René Adler (Bayer Leverkusen)

Abwehr:

Christoph Metzelder (Real Madrid)
Per Mertesacker (Werder Bremen)
Philipp Lahm (Bayern München)
Arne Friedrich (Hertha BSC)
Marcell Jansen (Bayern München)
Clemens Fritz (Werder Bremen)
Heiko Westermann (Schalke 04)

Mittelfeld:

Michael Ballack (Chelsea London)
Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart)
Simon Rolfes (Bayer Leverkusen)
Torsten Frings (Werder Bremen)
Bastian Schweinsteiger (Bayern München)
Piotr Trochowski (Hamburger SV)
Jermaine Jones (Schalke 04)
David Odonkor (Betis Sevilla)
Marko Marin (Borussia Mönchengladbach)
Tim Borowski (Werder Bremen)

Angriff:

Miroslav Klose (Bayern München)
Mario Gomez (VfB Stuttgart)
Kevin Kuranyi (Schalke 04)
Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach)
Patrick Helmes (1. FC Köln)
Lukas Podolski (Bayern München)

Die von mir markierten Namen sind mein Tip für die Pechvögel, die noch gehen müssen, auch wenn ich zwischen Trochowski und Marin schwanke.

Buch-Rezensionen (041): William Sarabande - Land aus Eis (1987)


(Cover: Amazon.de)

Auf dieses Buch wurde ich vor 15 Jahren durch eine verlagsinterne Anzeige in einem Heftroman des BASTEI LÜBBE-Verlags aufmerksam. Da ich ohnehin an Frühgeschichte interessiert bin, kaufte ich mir dieses Buch, um sogleich in eine einzigartige Saga einzutauchen, die ich über Jahre hinweg verfolgte, deren letzte Bände aber leider nie in Deutschland erschienen sind und die ich mir irgendwann einmal im englischen Original besorgen muß.

Dieser erste Band der Reihe "Die großen Jäger" (im Original: "The First Americans") beschreibt innerhalb der Handlung eines der faszinierendsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte - die Besiedelung des amerikanischen Kontinents über die zugefrorene Beringstraße (bzw. die weiter nördlich gelegene Landbrücke Beringia) auf den Spuren der Wildherden.

Die unter einer Hungersnot leidende Sippe des Jägers Torka wird während seiner Abwesenheit von einem rachsüchtigen Mammutbullen angegriffen, es gibt nur wenige Überlebende. Mit seiner kleinen Gruppe zieht Torka weiter ostwärts, rettet einen ausgesetzten Jungen und betritt, ohne es zu ahnen einen neuen Kontinent, immer von Hunger und Tod begleitet, während sich zwischen ihm und der anfangs verachteten Lonit eine zarte Liebe zu entwickeln beginnt.

Interessanterweise verarbeitet der unter Pseudonym schreibende Autor William Sarabande (die wahre Identität wird erst in einem der späteren Bände enthüllt) im Plot eine erst seit relativ kurzer Zeit diskutierte wissenschaftliche These, die sogenannte Overkill-Hypothese. Ein Stamm, dem sich Torka auf seiner Wanderung anschließt, tötet bei der jagd sinnlos mehr Wild, als er zum Leben braucht. Diese, dem romantischen Bild des "edlen Wilden" entgegenstehende Haltung, wird heute von manchen Wissenschaftlern für das Aussterben der meisten Großsäuger dieser Zeit verantwortlich gemacht. Dies und all die Widrigkeiten dieser unbarmherzigen Zeit werden dem Leser sehr gut nahegebracht.

Die Geschichte um Torka wird noch in den drei folgenden Büchern fortgesetzt, ehe ab Band 5 über spätere Generationen des Stammes berichtet wird. Ein guter Einstieg in die Saga, deren Qualität in den Folgebänden allerdings noch steigt.

Bewertung: 4 von 5

Donnerstag, 15. Mai 2008

Zensuren gibts nicht nur in der Schule...

Obwohl ich schon mehrere Jahre im SPIEGEL-Forum angemeldet bin, schreibe ich nur selten dort etwas und auch nur dann, wenn mir etwas wirklich auf den Nägeln brennt. So auch heute morgen. Anlass war folgendes Zitat aus einem Artikel von SPIEGEL Online (Hervorhebungen von mir):

China will einem Zeitungsbericht zufolge gegen das geplante Treffen von Wieczorek-Zeul mit dem Dalai Lama Protest einlegen. Dies habe die chinesische Botschaft in Berlin angekündigt, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Botschaftsrat Junhui Zhang sagte demzufolge: "Wir bleiben konsequent. Wir sind dagegen, dass ein deutsches Regierungsmitglied den Dalai Lama empfängt und dass Deutschland ihm überhaut die Einreise erlaubt."

Mein Beitrag im SPON-Forum also sinngemäß:

"Das ist für mich (neben der beispiellosen Feigheit einiger SPD-Politiker) der eigentliche Skandal. Ein Land, das die sogenannte "Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten souveräner Staaten" bei jeder (un)passender Gelegenheit wie ein Mantra runterbetet, maßt sich also an darüber zu befinden, wen deutsche Politiker empfangen dürfen oder nicht und schlimmer noch, wen dieses Land überhaupt einreisen lässt. Was kommt als Nächstes? Chinesische Passkontrolleure am Frankfurter Flughafen?"

Alle Beiträge werden dort erst von Moderatoren manuell freigeschaltet, um extreme politische Äußerungen abzufangen. Tja, wenn dem so ist, bin ich jetzt wohl ein politischer Extremist oder zumindest jemand, der gegen die allgemeinen Höflichkeitsregeln verstoßen hat, dieser Beitrag ist nämlich nicht veröffentlicht worden. Worüber ich besonders sauer bin: das ist jetzt etwa der fünfte Beitrag in Folge, der die interne Zensur nicht überstanden hat. Ich bin drauf und dran eine geharnischte Mailan die Onlineredaktion zu schreiben, so gehts jedenfalls nicht!

Hossa!

Welch überraschende Nachricht ereilte mich gestern! Die von mir sonst so verachtete BILD bzw. deren Ableger "BILD am Sonntag" veröffentlicht im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft Klassikerspiele der früherer Turniere. Für mich natürlich Pflichtkauf, nachdem ich schon die vor zwei Jahren erschienene WM-Klassikersammlung mein eigen nenne. Geplant sind wohl 40 Ausgaben, bisher stehen allerdings erst die Details ersten 9 DVDs fest. Besonders auf das 1996er Halbfinale gegen England freue ich mich - ein tolles Spiel!

Schatz, rück schon mal die Kohle raus...

DVD-Rezensionen (041): Und täglich grüßt das Murmeltier (Special Edition) (1993)


(Cover: Amazon.de)

"Und täglich grüßt das Murmeltier", im Kino kein großer kommerzieller Erfolg und erst durch das Fernsehen richtig zu Ehren gekommen, ist eine jener kleinen aber feinen Komödien, die erst beim wiederholten Betrachten ihre ganze hintersinnige Philosophie offenbaren. Beim ersten Mal amüsiert man sich nur über den irren Kniff, den von Bill Murray wie immer höchst unterhaltsam gespielten Hauptprotagonisten den selben Tag immer und immer wieder erleben zu lassen.

Doch sieht man einmal genauer hin, hat der im schier unaussprechlichen Punxsutawney spielende Film einiges mehr zu bieten. Eine Parabel über das Verhältnis zu Zeit und anderen Menschen, dem Umgang mit dem eigenen Lebensentwurf und nicht zuletzt eine von vielerlei Hindernissen geprägte Liebesgeschichte. Mittlerweile findet man im Internet sogar religiöse Abhandlungen zum Inhalt dieses Films die von Katharsis, Erlösung und ähnlich schwergewichtigen Dingen handeln, ganz soweit würde ich dann aber doch nicht gehen.

Ein kleines Meisterwerk, das der alte Murray-Buddy Harold Ramis ("Ghostbusters") hier ablieferte. Einzig und allein "I Got You Babe" von Sonny and Cher werde ich jetzt wohl nie mehr hören können, ohne einen lautstark plärrenden Radiowecker im Kopf zu haben... Neben schon erwähntem Bill Murray wissen auch Andie MacDowell als Rita und vor allem Chris Elliott als Kameramann Larry zu überzeugen. Meine Lieblingsszene jedoch: "Phiiil? Phil Connors???" mit Stephen Tobolowsky als schrillem Ex-Mitschüler und Versicherungsvertreter.

Bei diesem Film lässt sich lachen, nachdenken und romantisch werden. Bild- und Tonqualität der Special Edition sowie Umfang des Bonusmaterials sind nicht umwerfend, aber zufriedenstellend. Daumen hoch, immer wieder gern gesehen!

Bewertung: 5 von 5

Mittwoch, 14. Mai 2008

Land Of Confusion

Die Beurteilung der Lage im amerikanischen Vorwahlk(r) ampf wird immer verworrener und ausgerechnet meine erste Anlaufstelle für Nachrichten und Informationen im deutschsprachigen Bereich, der SPIEGEL, mischt dabei kräftig mit. Doch zunächst einmal die Fakten.

Gestern gewann Hillary Clinton die Vorwahlen der Demokraten im Bundesstaat West Virginia äußerst deutlich mit 65 zu 28 % der Stimmen gegen Barack Obama. Aufgrund der geringen Größe des Bundesstaats kann sie nur 10 Delegiertenstimmen verbuchen, was einen derzeitigen Stand von 1881 Stimmen (Obama) zu 1713 Stimmen (Clinton) bedeutet.

Das ist aber gar nicht das Problem. Vielmehr steigt die Verwirrung aufgrund immer neuer und komplett konträrer Beurteilungen der Wahlchancen der einzelnen Bewerber beim eigentlichen Präsidentschaftsurnengang im November. Inzwischen dürfte ich schon alles einmal gelesen haben. McCain gewinnt, weil sich die Demokraten in ihrer verbissenen Auseinandersetzung zu sehr geschwächt haben,  McCain verliert, weil er für die konservative Stammwählerschaft zu liberal ist, McCain würde gegen Obama gewinnen, aber gegen Clinton verlieren (oder umgekehrt) und kürzlich hieß es auf einmal, das jeweils beide Demokraten den Republikaner besiegen würden. Warum losen die politischen Journalisten das Ergebnis nicht gleich aus? Wie heißt es in einer alten Fußballerweisheit so schön? "Die Wahrheit liegt auf dem Platz". Oder an der Urne. Meistens.

Dienstag, 13. Mai 2008

CD-Rezensionen (040): Heino - Seine größten Hits (1998)


(Cover: Amazon.de)

Die ernsthaften Heino-Fans mögen mir meine mit breitem Grinsen auf den Lippen geschriebene Rezension verzeihen, aber diese CD schaffte ich mir wirklich nur zum Heben der Stimmung bierseliger Jugendpartys an. Heino ist ohne Zweifel deutscher Kult, aber eben auch gesegnet mit einem nicht zu unterschätzenden Trashfaktor. Wenn eine ganze Runde sich in den Armen liegender Teenies "Blau blüht der Enzian" anstimmt, bleibt wahrlich kein Auge trocken!

Vieles, was man Heino in der Vergangenheit bezüglich des Singens zumindestens umstrittenen Liedguts vorgeworfen hat, soll nicht an dieser Stelle ausdiskutiert werden. Fakt ist aber offenbar, dass der gelernte Konditor oftmals wenig Fingerspitzengefühl bei der Auswahl seines Repertoires und seiner Auftrittsorte bewies.

Da Meister Kramm stets nur von anderen Autoren geschriebene Musik interpretierte, kann man ihn nicht unbedingt für den Inhalt verantwortlich machen. Was für absurde Blüten sich da allerdings gerade im textlichen Bereich ansammelten, dafür steht "Karamba, Karacho, ein Whisky" wie in Stein gemeißelt. Kostprobe gefällig?

Da sitzt in Rio de Janeiro (also in Brasilien) ein braungebrannter Gaucho (die man nur mit viel Augenzudrücken nicht mit Argentinien assoziiert), flucht auf spanisch in einem portugiesischsprachigen Land zum Wirt (der passenderweise einen italienischen Vornamen trägt), bestellt landesuntypischen Fusel und alles wird untermalt von prima argentinischen Tango-Rhythmen. Ganz großer Sport!

Aufgrund des Partyfaktors keine Tiefstwertung. Bier bestellen nicht vergessen!

Bewertung: 2 von 5

Montag, 12. Mai 2008

Buch-Rezensionen (040): Mano Ziegler - Raketenjäger Me 163 (1978)


(Cover: Amazon.de)

Im Gegensatz zu vielen anderen Veröffentlichungen des MotorBuch-Verlags ist dieser Erfahrungsbericht eines Me 163-Testpiloten recht nüchtern und ohne großartiges Heldenpathos geschrieben. Es handelt sich zwar eher weniger um eine technische Dokumentation sondern vielmehr um eine Beschreibung der zahlreiche Todesopfer fordernden Entwicklung des als "Wunderwaffe" propagierten Raketenjägers, dessen Einsatz den längst verlorenen Krieg gegen die alliierten Bomberflotten beeinflussen sollte.

Die Entwicklung der Me 163 stellte technisches Neuland dar, überstieg aber die Möglichkeiten und Ressourcen des kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Dritten Reiches beträchtlich. Somit kann man diesem Flugzeugtyp im Gegensatz zum Strahljäger Me 262 nicht unbedingt einen größeren Einfluss auf den modernen Flugzeugbau zugestehen. Bei der Erprobung des "Kraft-Ei" gennanten Typs starben mehr Piloten als im Kampfeinsatz, einige dieser Fälle sind im Buch dokumentiert.

Insgesamt bietet sich eine doch recht interessante Schilderung über das Geschehen der letzten Kriegsjahre. Da es sich bei der Me 163 um eine reine Defensivwaffe handelte sei die wie immer fehlende politische Einordnung des Geschehens ausnahmsweise einmal nachgesehen.

Bewertung: 4 von 5

Samstag, 10. Mai 2008

DVD-Rezensionen (040): Gefährliche Brandung (1991)


(Cover: Amazon.de)

"Gefährliche Brandung" bzw. "Point Break" im Originaltitel war kein überragender Kinokassenerfolg und wurde von mir auch erst im TV-Programm entdeckt. Allerdings hat sich dieser feine Action-/Krimi-/Extremsport-Mix klammheimlich in meine Lieblingsfilmliste gemogelt und wird noch gern bei entsprechender Stimmung hervorgekramt.

Die Handlung: In Kalifornien geht eine mysteriöse Bande Bankräuber auf Raubzug, die sich bei ihren Überfällen mit Gummimasken ehemaliger US-Präsidenten tarnt. Die Überfälle scheinen perfekt geplant, aber winzige Indizien deuten darauf hin, dass die Gangster aus dem Surfermillieu stammen. FBI-Agent Johnny Utah (Keanu Reeves) bekommt den Auftrag in die Szene einzudringen und die Bankräuber zu ermitteln. Während seinen Versuchen, das Surfen zu erlernen trifft er auf den charismatischen Bodhi (ganz hervorragend: Patrick Swayze!) und verliebt sich in die attraktive Tyler (Lori Petty). Als sich herausstellt, dass Bodhi mehr über die Überfälle weiß als er anfangs zugibt, muß sich Utah irgendwann zwischen Freundschaft und Job entscheiden...

Dieser Film verbindet vieles, was eigentlich nicht unbedingt in einen einzigen Film gehört hätte. Coole Musik, grandiose Surfszenen, eine atemberaubende Verfolgungsjagd zu Fuß (!) und nicht zuletzt spektakuläre Fallschirmsprungeinstellungen. Ein treuherziger Keanu Reeves, noch weit vom Durchbruch mit "Speed" und "Matrix" entfernt, der wie immer pferdegesichtige Gary Busey und der inzwischen leider todkranke Patrick Swayze als Surfphilosoph bilden eine ansprechende Besetzung, mein Herz gehört in diesem Film aber eindeutig der anbetungswürdig süßen Lori Petty - hach! Desweiterin hat der Sänger der Red Hot Chili Peppers, Anthony Kiedis, eine kleine Nebenrolle inne.

Da "Gefährliche Brandung" einige überraschende Handlungsschlenker bereithält ist er auch mit einer Laufzeit von fast zwei Stunden nicht zu lang geraten. An dieser DVD ist eher die äußerst mäßige Ausstattung zu bemängeln, wofür ich auch einen Punkt abziehe. Am Film selbst gibts nichts zu bekritteln, wer einen ordentlichen Schuß Adrenalin verbunden mit fernöstlicher Philosophie sucht liegt hier richtig!

Bewertung: 4 von 5

Freitag, 9. Mai 2008

CD-Rezensionen (039): ABBA - Waterloo (1974)


(Cover: Amazon.de)

Die Geschichte ist mittlerweile unzählige Male erzählt worden, wie in einem modernen musikalischen Märchen vier Schweden 1974 im englischen Brighton den Grand Prix de la Eurovision gewinnen und anschließend eine einzigartige Weltkarriere hinlegen. Das das nicht ohne Stolpersteine ablief kann man sowohl in Carl Magnus Palms grandioser ABBA-Biografie nachlesen, aber auch an den frühen Alben der Band verfolgen.

War die erste Platte "Ring Ring" (1972) noch ein von männlichen Vocals dominiertes Schlagersammelsurium, wurden ABBA auf dem Nachfolger experimentierfreudiger, ohne durchgehend ihren später so berühmt und erfolgreich gewordenen Sound gefunden zu haben. Natürlich überstrahlt das Siegerlied von Brighton "Waterloo" den Rest und mit "Honey Honey" ist noch ein zweiter Hit (immerhin Platz 2 in Deutschland) enthalten.

Interessanter wird es allerdings, wenn man sich dem Rest des Albums zuwendet. Da finden sich Raritäten ("Suzy-Hang-Around", der einzige jemals von Benny gesungene Titel), skurrile Totalausfälle ("Sitting In The Palmtree", "King Kong Song", "What About Livingstone"), aber auch ganz Nettes wie "Hasta Mañana". Für "Dance (While The Music Still Goes On)" haben die Herren Andersson und Ulvaeus wohl recht genau beim "Pet Sounds"-Album der Beach Boys zugehört und bei "Watch Out" scheint der alte Retro-Knecht Lenny Kravitz höchstselbst den Gitarrero zu geben. Zumindestens schien er das Intro dieses ABBA-Songs zu kennen, als er "Are You Gonna Go My Way" (1993) schrieb. Auf jeden Fall ist es ungewöhnlich, die doch sonst als so brav angesehenen Skandinavier mal als wilde Glam-Rocker zu erleben.

Meine persönlichen Favoriten sind jedoch andere. Das von Frida gesungene "Gonna Sing You My Lovesong" ist ein erster Höhepunkt der Balladenkunst des Songwriterduos Andersson/Ulvaeus und das unglaublich funkige "My Mama Said" geht mit seiner rhythmischen Basslinie und den Gitarrenlicks unglaublich in die Hüften, auch weil schon die aufkommende Discowelle erste Einflüsse zeigt. Ein Hammersong!

Bewertung: 3 von 5

Donnerstag, 8. Mai 2008

Buch-Rezensionen (039): Lene Gammelgaard - Die letzte Herausforderung (1999)


(Cover: Amazon.de)

Über die Tragödie am Mount Everest im Mai 1996 sind mehrere Bücher erschienen, von denen "In eisige Höhen" von Jon Krakauer sicherlich das bekannteste und kommerziell erfolgreichste ist. Die Dänin Lene Gammelgaard war zahlende Kundin in Scott Fischers "Mountain Madness"-Expedition, während Krakauer zum Team des konkurrierenden Unternehmens "Adventure Consultants" des Neuseeländers Rob Hall gehörte. Da beide Gruppen Todesopfer zu beklagen hatten, kann man die vorliegenden Bücher durchaus miteinander vergleichen.

Zeichnet sich Krakauers Bestseller noch durch eine umfassende Schilderung der Vorgeschichte des Geschehens, der Reise ins Basislager und den vorbereitenden Akklimatisationstouren aus, die darüber hinaus noch beide Teams berücksichtigt, hat man es hier mit einer rein egobezogenen Geschichte zu tun. Ich will die erste Dänin, die erste Skandinavierin auf dem Gipfel sein, ich will mir etwas beweisen, ich will das schaffen, ich, ich, ich. In diesem Stil setzt sich das Buch seitenlang fort.

Die eigentliche Dramatik der Ereignisse am 10. und 11. Mai 1996 ist jedoch recht ordentlich umgesetzt. Lene Gammelgaard erreichte den Gipfel des Everest und geriet mit mehren anderen Bergsteigern beim Abstieg in einen heftigen Schneesturm und verlor die Orientierung. Mit viel Glück überlebte sie, während andere aus dieser verirrten Gruppe starben oder nur mit schwersten Erfrierungen überlebten.

Insgesamt bleibt nach der Lektüre ein unbefriedigendes Gefühl zurück. Zur Vervollständigung des Wissens um die Everest-Tragödie sicherlich geeignet, als alleinstehende Quelle aber völlig unbrauchbar. Ein Stück Erinnerungsliteratur, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Bewertung: 2 von 5

Mittwoch, 7. Mai 2008

DVD-Rezensionen (039): Ice Age (2002)


(Cover: Amazon.de)

Es ist schon seltsam, wenn der Star eines Films nicht aus den Reihen der Protagonisten stammt sondern nur eine Nebenrolle spielt. Man ahnt es bereits - die Rede ist von Scrat, dem "Säbelzahneichhörnchen", durch die "Ice Age"-Trailer zu Ruhm gelangt, im Film aber nur als Zwischengag auftauchend.

Mit dem Abstand von einigen Jahren fallen bei diesem Werk der Blue Sky Studios zuallererst die Mängel auf. Das wären zum einen die schon zur Entstehungszeit des Filmes nicht auf dem Stand des Machbaren befindlichen technischen Dinge. Insbesondere die Menschen sind richtig schlecht gelungen, zugegebenermaßen die Königsdisziplin der Computeranimation. Aber auch die Felle der Tiere wirken äußerst reglos, zumindestens dies wurde beim zweiten Film deutlich besser gemacht.

Dazu kommt noch die äußerst einfallslose Handlung, deren Inhalt (grundverschiedene Charaktere müssen ihre Gegensätze überwinden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen) bereits hundertfach in der Filmgeschichte durchgekaut wurde. Würde dies nicht durch den einen oder anderen Lacher oder eben aber durch das Auftauchen von Scrat aufgelockert, könnte man das ruhigen Gewissens als mangelhaft bezeichnen.

Man sollte "Ice Age" allerdings auch nicht schlechter machen als er ist. Es fehlen sicherlich Welten zu "Shrek" oder "Monster AG", hinter Totalausfällen wie "Madagascar" oder "Große Haie - Kleine Fische" muß er sich aber auch nicht verstecken. Auch nach wiederholtem Ansehen kann ich über Scrats verzweifelte Versuche, seine Eichel zu retten, Diegos Babysitting ("Wo ist das Baaaaby - da ist es!!!"), Sids Melonenkampf mit den Dodos (erinnert stark an eine Al Bundy-Folge mit Ed O'Neill und Bubba Smith) oder die Rutschpartie in der Gletscherhöhle noch ordentlich lachen.

Durch die befriedigende Ton- und Bildqualität, die durchwachsene deutsche Synchronisation (sehr gut: Thomas Fritsch als Diego, ganz ordentlich: Arne Elsholtz als Manni und so lala: Otto Waalkes als Sid) wäre diese DVD ein perfekter Kandidat für eine mittlere Wertung. Das ich noch einen Bonuspunkt draufgebe liegt am wirklich außergewöhnlichen Kurzfilm "Bunny", völlig zu Recht mit dem Oscar prämiert!

Bewertung: 4 von 5

Das war es wohl

Ich bin gepannt, wie sich Hillary Clinton nach den enttäuschenden Vorwahlergebnissen der letzten Nacht verhalten wird. Indiana ganz knapp gewonnen, North Carolina dafür deutlich verloren - das war zu wenig, um das Steuer noch herumzureißen (aktueller Stand an Delegiertenstimmen: Obama - 1836, Clinton - 1681). Was nun, Hillary? Der geordnete Rückzug? Oder doch weitermachen, vielleicht noch die eine oder andere ausstehende Vorwahl gewinnen und dann beim im August stattfindenden Nominierungsparteitag in Denver alles auf eine Karte setzen und auf die Superdelegierten hoffen? Das Chaos ist schon lange da und wird immer schlimmer. Abwarten.

Dienstag, 6. Mai 2008

CD-Rezensionen (038): Air - Moon Safari (1998)


(Cover: Amazon.de)

Die musikalische Landschaft der 90er Jahre ist für mich überwiegend eine tiefdunkle Öde, was sich auch im Anteil von Veröffentlichungen dieser Dekade am Gesamtbestand meiner Musiksammlung ausmachen lässt. Bis, ja bis dann wie aus dem Nichts 1998 zwei Franzosen kamen und dieses Jahrzehnt für mich noch zu einem versöhnlichen Abschluß brachten. Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen, alle meine CDs bis auf sagen wir fünf Stück abzugeben - "Moon Safari" wäre definitiv noch übrig!

Kurioserweise verdanke ich die Anschaffung dieses Meisterwerks dem von mir seit vielen Jahren nur noch mit kalter Verachtung gestraften Musikfernsehen. Als dieses sich jenseits der Ära eines Ray Cokes, Steve Blame oder Paul King in die popkulturelle Bedeutungslosigkeit verabschiedete, geriet ich beim gelangweilten Durchzappen zur nächtlichen Stunde auf einen bizarren Videoclip mit einem Plüschschimpansen in der Hauptrolle. Gebannt lauschte ich den sphärischen Klängen irgendwo zwischen 70er Jahre Synthie-Blasen und einem sehr modernen Clubsound bis zum Schluß, da ich unbedingt den Namen von Song und Band erfahren wollte. Mit der Information "Sexy Boy von Air" stiefelte ich gleich am nächsten Tag zum Plattenladen meines Vertrauens und kaufte praktisch "blind" das ganze Album. Wie sich zeigte - ein absoluter Glücksgriff!

Man möchte auf "Moon Safari" eigentlich keinen einzelnen Song herausheben, dies täte den anderen Unrecht. Am besten funktioniert das Album ohnehin am Stück, sei es zum Träumen an einem Regen(oder auch Sonnen-)tag, beim entspannten Plausch mit Freunden oder beim Verführen der Angebeteten. Für Letzteres sei unbedingt "La Femme D'Argent" empfohlen, wohl das erotischste Stück Musik, welches je seinen Weg auf einen Tonträger gefunden hat. Vielleicht vorher "Remember" zum gemeinsamen Balztanz programmieren...

Volle Punktzahl!

Bewertung: 5 von 5

Buch-Rezensionen (038): Cajus Bekker - Angriffshöhe 4000 (1964)


(Cover: Amazon.de)

Es gab eine Zeit in der ich mir ohne jegliches System und bar jeder Vorabinformation so ziemlich jedes verfügbare Buch zur Geschichte des Luftkriegs angeschafft habe. Erst nach der Lektüre konnte man das Gelesene dann einordnen und werten. So stellten sich einige doch recht unterschiedliche Wahrnehmungen über die in der Bundesrepublik veröffentlichte Erinnerungsliteratur ein, deren Ambivalenz man bei "Angriffshöhe 4000" recht gut beobachten kann.

Zunächst: Dieses Buch fesselt. Es ist eingängig und spannend geschrieben und enthält eine Fülle von unterschiedlichen Informationen zu Flugzeugen, Piloten und diversen Luftoperationen des zweiten Weltkriegs, sei es die Einnahme des belgischen Forts Eben-Emael 1940, die verlorene Luftschlacht um England im gleichen Jahr oder die unter verheerenden Verlusten erfolgte Einnahme Kretas 1941. Auch erfuhr ich durch dieses Buch erstmals von der "schräge Musik" genannten Abwehrbewaffnung der deutschen Nachtjäger. Reduziert man also "Angriffshöhe 4000" auf seinen reinen Unterhaltungswert, verdient es sicherlich gute Noten.

Aber: Ein immer wieder gemachter Fehler von Literatur dieser Art ist das komplette Ausblenden der politischen Hintergründe. Ich erwarte sicherlich keine umfassende zusätzliche Erläuterung der Mechanismen des Dritten Reichs. Aber hier ging es nicht um ein paar "tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten", wie das Buch oftmals zu suggerieren versucht sondern um einen mörderischen Krieg, der auch und gerade auf Seiten der beteiligten Luftstreitkräfte zu verheerenden Kriegsverbrechen geführt hat. Über politische Entscheidungsträger oder Hintergründe erfährt man hier so gut wie nichts, ein Grundton der Heroisierung überdeckt diese Notwendigkeit mit einem schalen Beigeschmack.

Letztendlich muss jeder Leser seine eigene Haltung zu vorliegendem Buch selbst finden, kontroverse Ergebnisse dürften dabei vorprogrammiert sein.

Bewertung: 3 von 5

Sonntag, 4. Mai 2008

DVD-Rezensionen (038): Dirty Dancing - Special Edition (1987)


(Cover: Amazon.de)

Es gilt im Allgemeinen als komplett unmännlich, als Angehöriger des sogenannten starken Geschlechts diesen Film überhaupt gesehen zu haben und als noch viel schlimmer, diesen Film nicht in alle Angründe zu verdammen. Wenn es denn so sein soll - ich kann damit leben.

Der völlig überraschende Kinoerfolg von 1987 lief mit einiger Verspätung auch in der DDR und löste anschliessend auch diesseits der Mauer sowohl bisweilen hysterische Mehrfachbesuche des weiblichen Publikums in den Kinos als auch einen Ansturm in Tanzschulen aus. Von solcherlei Gefühlswallungen blieb ich zwar verschont, der Film gefiel mir auf eine gewisse Art und Weise doch. Vielleicht kam damals schon mein Faible für die Sechziger Jahre zum Tragen.

Von der Handlung darf man freilich nicht allzuviel erwarten, eine mit mancherlei Schwierigkeiten gespickte Lovestory, wie es sie im Filmbereich zu Tausenden gibt. Was den Film von der Masse abhebt sind die ausgebufft choreographierten Tanzeinlagen und natürlich der einzigartige Soundtrack.

Diese "Special Edition" ist gar nicht so "Special" wie sie sich gibt. Denn eigentlich möchte ich die Entscheidung, ob ich den Film im Originalton mit oder ohne die Hilfe von Untertiteln sehen möchte schon selbst treffen. Bild und Ton sind im Mittelfeld anzusiedeln und das Bonusmaterial ist überschaubar, aber nett. Die "Goofs" sind allerdings zum Schießen, einige waren mir schon damals aufgefallen, wie zum Beispiel das Herumhopsen der Hauptdarsteller im Starkregen bei schönstem Sonnenschein.

Fazit: Wer Filme der 80er oder Tanzmovies im Allgemeinen sammelt, kommt um "Dirty Dancing" ohnehin nicht herum. Und auch die Herren der Schöpfung dürfen durchaus von Zeit zu Zeit über ihren Machoschatten springen...

Bewertung: 3 von 5

Samstag, 3. Mai 2008

An alter Wirkungsstätte

Nun sind Himmelfahrtsaktivitäten (im Übrigen ohne jegliche Nachwirkungen!) bewältigt und das Wochenende fast schon vorüber. Da ich mit meiner kleinen Familie morgen einmal die im Stadtgebiet stattfindenden Veranstaltungen besuchen möchte, habe ich mich statt wie üblich sonntags schon heute auf meine wöchentliche Fototour begeben. Ziel war der Barockpark Zabeltitz, mir nicht ganz unbekannt, fand doch hier vor nunmehr fast 8 Jahren meine eigene Hochzeitsfeier statt...

Die Bilder gibt es hier.