Freitag, 16. Mai 2008

Buch-Rezensionen (041): William Sarabande - Land aus Eis (1987)


(Cover: Amazon.de)

Auf dieses Buch wurde ich vor 15 Jahren durch eine verlagsinterne Anzeige in einem Heftroman des BASTEI LÜBBE-Verlags aufmerksam. Da ich ohnehin an Frühgeschichte interessiert bin, kaufte ich mir dieses Buch, um sogleich in eine einzigartige Saga einzutauchen, die ich über Jahre hinweg verfolgte, deren letzte Bände aber leider nie in Deutschland erschienen sind und die ich mir irgendwann einmal im englischen Original besorgen muß.

Dieser erste Band der Reihe "Die großen Jäger" (im Original: "The First Americans") beschreibt innerhalb der Handlung eines der faszinierendsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte - die Besiedelung des amerikanischen Kontinents über die zugefrorene Beringstraße (bzw. die weiter nördlich gelegene Landbrücke Beringia) auf den Spuren der Wildherden.

Die unter einer Hungersnot leidende Sippe des Jägers Torka wird während seiner Abwesenheit von einem rachsüchtigen Mammutbullen angegriffen, es gibt nur wenige Überlebende. Mit seiner kleinen Gruppe zieht Torka weiter ostwärts, rettet einen ausgesetzten Jungen und betritt, ohne es zu ahnen einen neuen Kontinent, immer von Hunger und Tod begleitet, während sich zwischen ihm und der anfangs verachteten Lonit eine zarte Liebe zu entwickeln beginnt.

Interessanterweise verarbeitet der unter Pseudonym schreibende Autor William Sarabande (die wahre Identität wird erst in einem der späteren Bände enthüllt) im Plot eine erst seit relativ kurzer Zeit diskutierte wissenschaftliche These, die sogenannte Overkill-Hypothese. Ein Stamm, dem sich Torka auf seiner Wanderung anschließt, tötet bei der jagd sinnlos mehr Wild, als er zum Leben braucht. Diese, dem romantischen Bild des "edlen Wilden" entgegenstehende Haltung, wird heute von manchen Wissenschaftlern für das Aussterben der meisten Großsäuger dieser Zeit verantwortlich gemacht. Dies und all die Widrigkeiten dieser unbarmherzigen Zeit werden dem Leser sehr gut nahegebracht.

Die Geschichte um Torka wird noch in den drei folgenden Büchern fortgesetzt, ehe ab Band 5 über spätere Generationen des Stammes berichtet wird. Ein guter Einstieg in die Saga, deren Qualität in den Folgebänden allerdings noch steigt.

Bewertung: 4 von 5