Mittwoch, 7. Mai 2008

DVD-Rezensionen (039): Ice Age (2002)


(Cover: Amazon.de)

Es ist schon seltsam, wenn der Star eines Films nicht aus den Reihen der Protagonisten stammt sondern nur eine Nebenrolle spielt. Man ahnt es bereits - die Rede ist von Scrat, dem "Säbelzahneichhörnchen", durch die "Ice Age"-Trailer zu Ruhm gelangt, im Film aber nur als Zwischengag auftauchend.

Mit dem Abstand von einigen Jahren fallen bei diesem Werk der Blue Sky Studios zuallererst die Mängel auf. Das wären zum einen die schon zur Entstehungszeit des Filmes nicht auf dem Stand des Machbaren befindlichen technischen Dinge. Insbesondere die Menschen sind richtig schlecht gelungen, zugegebenermaßen die Königsdisziplin der Computeranimation. Aber auch die Felle der Tiere wirken äußerst reglos, zumindestens dies wurde beim zweiten Film deutlich besser gemacht.

Dazu kommt noch die äußerst einfallslose Handlung, deren Inhalt (grundverschiedene Charaktere müssen ihre Gegensätze überwinden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen) bereits hundertfach in der Filmgeschichte durchgekaut wurde. Würde dies nicht durch den einen oder anderen Lacher oder eben aber durch das Auftauchen von Scrat aufgelockert, könnte man das ruhigen Gewissens als mangelhaft bezeichnen.

Man sollte "Ice Age" allerdings auch nicht schlechter machen als er ist. Es fehlen sicherlich Welten zu "Shrek" oder "Monster AG", hinter Totalausfällen wie "Madagascar" oder "Große Haie - Kleine Fische" muß er sich aber auch nicht verstecken. Auch nach wiederholtem Ansehen kann ich über Scrats verzweifelte Versuche, seine Eichel zu retten, Diegos Babysitting ("Wo ist das Baaaaby - da ist es!!!"), Sids Melonenkampf mit den Dodos (erinnert stark an eine Al Bundy-Folge mit Ed O'Neill und Bubba Smith) oder die Rutschpartie in der Gletscherhöhle noch ordentlich lachen.

Durch die befriedigende Ton- und Bildqualität, die durchwachsene deutsche Synchronisation (sehr gut: Thomas Fritsch als Diego, ganz ordentlich: Arne Elsholtz als Manni und so lala: Otto Waalkes als Sid) wäre diese DVD ein perfekter Kandidat für eine mittlere Wertung. Das ich noch einen Bonuspunkt draufgebe liegt am wirklich außergewöhnlichen Kurzfilm "Bunny", völlig zu Recht mit dem Oscar prämiert!

Bewertung: 4 von 5