Montag, 4. Mai 2009

Buch-Rezensionen (142): Dorothea Renata Budniok - Verschollen auf der Langusteninsel (1971)

(Cover: buchfreund.de/Amazon.de)

Dieser 1971 in der DDR-Buchreihe "Spannend erzählt" erschienene Roman behandelt in freier literarischer Bearbeitung wahre historische Ereignisse. 1928 wurde durch eine französische Firma auf der im südlichen Indischen Ozean gelegenen Insel Sankt Paul eine Konservenfabrik zur Verarbeitung von Langusten errichtet. Die dort ausharrenden Arbeiter (darunter eine Frau) wurden aufgrund der Insolvenz der Firma auf dem Eiland "vergessen" und erst 2 Jahre später von einem Schiff gerettet.

Das Buch verlegt einerseits die Handlung auf Mitte der Zwanziger Jahre vor und versucht zudem, die Robinsonade der unfreiwillig Gestrandeten als großangelegten Versicherungsbetrug skrupelloser Kapitalisten zu deuten, auch ein lange zurückliegendes Beziehungsdrama wird als Grund angeführt. Sicher steht künstlerische Freiheit jedem Schriftsteller auch bei der Darstellung historischer Ereignisse zu, ärgerlich nur, wenn wie hier offensichtlich eine politisch gewollte Aussage, die nicht den wahren Begebenheiten entspricht, getätigt wird.

Spannend ist das Buch jedoch allemal, schildert es doch sehr anschaulich den harten Überlebenskampf auf der kargen und heute unbewohnten Felseninsel vulkanischen Ursprungs. Fans von Survival-Geschichten dürfen zugreifen.

Bewertung: 3 von 5