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Im Grunde genommen waren vor diesem abschließenden Gruppenspiel alle Messen gelesen - beide Teams hatten sich mit je zwei Siegen bereits für das Achtelfinale qualifiziert, einzig und allein die Entscheidung um den Gruppensieg stand noch an. Ein taktisches Spielen auf Ergebnis war nicht möglich, wurde doch der kommende Gegner erst am Abend jenes 20. Juni 2006 im Spiel Schweden gegen England ermittelt. So versuchte die deutsche Mannschaft mit einem Sieg dem drohenden Duell mit dem Erzrivalen England aus dem Weg zu gehen, der als Favorit für den Sieg in Gruppe B galt, während das den Ecuadorianern herzlich egal zu sein schien. Wie man heute weiß: alles richtig gemacht! Aber darüber hinaus gelang es dem DFB-Team, hier ein Stück nationale WM-Geschichte zu schreiben. Noch nie hatte eine deutsche Mannschaft die Gruppenphase mit 3 Siegen auf dem Konto beenden können - nicht einmal den Weltmeistern von 1954, 1974 und 1990 war das gelungen. Dass dies nun vor heimischem Publikum im Berliner Olympiastadion mehr als überzeugend glückte, darf als eines der elementaren Bestandteile des "Sommermärchens" angesehen werden.
Die in ihren beiden anderen Vorrundenspielen bärenstark agierenden Südamerikaner enttäuschten an diesem tropisch heißen Sommertag mit einer von Trainer Luis Fernando Suárez aufgestellten B-Elf weitestgehend und ließen somit eine Aufbaumaßnahme ganz besonderer Art zu. Der im bisherigen WM-Verlauf schwächelnde Lukas Podolski wurde solange permanent mit Vorlagen gefüttert, bis ihm schlußendlich der erlösende Torerfolg glückte. Ein für das nächste Spiel entscheidender Umstand, wie sich noch zeigen sollte...
Auch wenn die Bildqualität der DVD eher mäßig ist, bekommt man ein rundes Gesamtpaket. Vorbetrachtung, Halbzeit- und Nachanalyse mit Gerhard Delling und Günter Netzer, von Monica Lierhaus geführte Interviews Mit Jürgen Klinsmann, Joachim Löw und Miroslav Klose sowie ein Porträt des gegnerischen Teams vor dem Spiel. Dazu die großartige und stimmungsvolle Kulisse in Berlin bei strahlendem Sonnenschein - perfekt! Allerdings wird einmal mehr klar, warum Reinhold Beckmann alles andere als ein talentierter Fußballkommentator ist - soll er mal lieber bei seinen Talkshow-Leisten bleiben!
Insgesamt zweieinhalb Stunden WM-Feeling mit gutem, aber nicht wirklich hochklassigen Spiel und ordentlich Zusatzmaterial, da darf man getrost ein gepflegte Vierer-Wertung zücken.Bewertung: 4 von 5
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