(Cover: Amazon.de)
Wohl erst mit
Lena Meyer-Landrut wiederholte sich in diesem Jahr der heute schon legendäre Hype um den zauseligen Schlager-Schreck
Guildo Horn anno 1998. Der in den Jahren zuvor hierzulande in den letzten Zügen liegende
Eurovision Song Contest rückte durch den anarchischen Beitrag des "Meisters" in den Focus des jüngeren Publikums. Wohl kein Wunder, dass auch schon damals
Stefan Raab, der
König Midas des deutschen Shwobiz, seine Finger mit im Spiel hatte. Natürlich nicht ohne mit seinem Autoren-Pseudonym "Alf Igel" einem
nicht unbekannten deutschen Grand Prix-Komponisten-Veteranen ordentlich eine mitzugeben. Mit Erfolg - der
in Birmingham erreichte 7. Platz konnte keinesfalls vorausgesehen werden, aber scheinbar kam der schräge Horn (der in der Geschichte des ESC nach wie vor der einzige Künstler ist, der während seines Auftritts die Bühne verließ) auch im restlichen Europa gut an.
Musikalisch als auch textlich ist das natürlich übelster Trash, dies aber mit vollster Absicht und von geradezu sympathischer Selbstironie. Man sollte es somit genauso wenig ernst nehmen wie der Nussecken-Liebhaber höchstselbst und sich an Highlights deutscher Poesie wie "Piep, Piep, Piep, ich hab Dich lieb!" delektieren.
In zwei Varianten (Grand Prix Version und Club Mix) liegt der Song auf dieser Maxi vor. Letzterer ist tempomäßig deutlich angeschärft und bekam neben den üblichen Tanzbodenzutaten auch ein paar Bläsersätze und knuffige Backing Cocals spendiert. Dazu befindet sich mit "Danke! noch eine sehr ordentliche B-Seite auf dem Silberling, die hörbar eine tiefe musikalische Verbeugung vor Udo Jürgens macht. Insgesamt reichlich zehneinhalb Minuten harmloser, aber doch sehr sympathischer Kult-Humbug.
Bewertung: 3 von 5
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