(Cover: Amazon.de)
Symptomatisch steht dafür vielleicht das einleitende "Musik nur, wenn sie laut ist", soweit ich mich erinnern kann, der erste TV-Auftritt, den ich von Grönemeyer je sah. Der eingängige Song über ein taubes Mädchen wird zwar vom damals noch mit verwegenem Scheitel ausstaffierten Barden mit äußerst gepresster Stimme - seinem Markenzeichen über lange Jahre - vorgetragen, die Melodie haut aber gut ins Kontor. Allgemein wird sich in textlicher Hinsicht einer ganzen Palette von Problematiken gewidmet, seien es das Schicksal von damals noch "Gastarbeiter" genannten Migranten ("Onur"), Konsumterror ("Kaufen"), Homophobie ("Etwas Warmes") oder des Mannes liebstes Spielzeug ("Kadett"). Das Thema Liebe wird eher aus pessimistischer Sicht behandelt. Gerade das sehr schöne "Moccaaugen" geht schwer ans Gemüt und auch "Ich hab' Dich bloß geliebt" versprüht alles andere als Lebensfreude. Dann schon das schräge und voller Dissonanzen steckende "Hallo, was macht'n Ihr?" als Ausklang mitsingen...
Half letztendlich alles nix - nach dieser kommerziell einmal mehr nicht erfolgreichen Platte kündigte Grönemeyers Plattenfirma Intercord den Vertrag. Ob das nun angesichts des mit dem nächsten Album folgenden Durchbruchs eine hilfreiche oder grenzenlos dumme Entscheidung darstellte, wird wohl nie mehr geklärt werden können...
Bewertung: 3 von 5
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