Und weiter geht es mit den Bildern von Montag, dem 2. Geburtstag meines Juniors.
Vormittags waren eher die schnöden Dinge eines Selbstversorgers angesagt, sprich, ganz normales Einkaufen. Für meine Mittagstour wollte ich gleich in einem Ritt drei Ziele mit dem Auto abfahren, was nicht ganz hinhaute, doch dazu später.
Erster Stop: das ehemalige Kloster St. Wigbert in Göllingen, zu DDR-Zeiten als Konservenfavrik (!) genutzt. Ich bin ohnehin ein großer Fan romanischer Architektur, auch wenn sie sicherlich nicht so spektakulär wie die Gotik daherkommt. Aber das Schlichte hat etwas, zudem interessiert mich die Zeit etwas mehr. Ich bin also in der Krypta rumgekrochen, hab den Turm (der für mich irgendwie etwas italienisches an sich hat) bestiegen und hab mir noch den angrenzenden Friedhof vorgenommen. Da das Dorf an einer Nebenstraße liegt und außerhalb der Saison zum Montagmittag wahrscheinlich nicht viel Publikum dort aufkreuzt, bin ich für meine gerade mal 1,50 Euro Eintritt richtig exklusiv verwöhnt worden. Filmvorführung über Kloster und Förderer desselben, sehr nettes Gespräch mit der Dame des Hauses, fehlte nur noch, dass ich zum auf dem Gartentisch stehenden Kaffee eingeladen worden wäre... Ich hab da natürlich für diesen Service ein wenig die Spendenbox gefüttert.
Mein zweiter Stop sollte eigentlich die sogenannte "Steinrinne" in Bilzingsleben werden, eine der bekanntesten archäologischen Ausgrabungsstätten zu DDR-Zeiten und darüber hinaus. Leider mußte ich vor dem Tor des gut gesicherten (und wirklich mitten in der Pampa auf freiem Feld befindlichen) Areals feststellen: Montags geschlossen! Immerhin aber sind die etwa 13 Kilometer zwischen Göllingen und Bilzingsleben landschaftlich sehr reizvoll, durchfährt man doch den Durchbruch der Wipper durch die Hainleite. Allerdings schien dort wohl einer das Ergebnis der Thüringer Landtagswahlen nicht so prickelnd zu finden, waren doch sämtliche Ortseingangs- und -ausgangsschilder sowie sämtliche Wegweiser mit dem Namen des Dorfes Seega mit "Rotes Nest" übersprüht. Tststs...
Ich beschließe also, morgen wiederzukommen und gleich weiter zu Station 3 zu fahren, der "Wasserburg" genannten Festung in Heldrungen. Dort wurde kurz vor seiner Enthauptung am 27. Mai 1525 der nach gestern bereits erwähnter Schlacht bei Frankenhausen gefangen genommene Prediger Thomas Müntzer (in der DDR-Geschichtsschreibung so etwas wie der große Sozialrevolutionär des Mittelalters, der theologische Background wurde dabei "großzügig" ausgeblendet) festgehalten und gefoltert. Das Gebäude ist heute eine Jugendherberge.
Danach aber wieder schleunigst zurück nach Bad Frankenhausen und die Familie eingesammelt, denn Sohnemann sollte an seinem Geburtstag auch noch was geboten bekommen, wir haben uns diesbezüglich für die Modellbahnaussellung MOWI-WORLD in Wiehe entschieden. Gerade die Amerika-Halle mit einer Anlage in Nenngröße 2 ist der Hammer, da auch gleich noch Stationen der US-Geschichte in Dioramen mitpräsentiert werden. Aber auch die große Thrüringen-Anlage in H0 kann sich sehen lassen. Der Eintritt ist mit 10 Euro für einen Erwachsenen natürlich kein Megaschnäppchen, aber es gibt Einiges für's Geld. Uns hat's gefallen!
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