Montag, 9. Februar 2009

DVD-Rezensionen (121): Richy Guitar (1985)

(Cover: Amazon.de)

Zunächst zum Film. Bekanntlich ist den Ärzten aus Berlin (auuus Berlin!) nichts aus ihrer Frühphase wirklich peinlich, wovon zahlreiche noch heute mit Freuden live gespielte Jugendsünden zeugen. Inwieweit sich Farin Urlaub und Bela B. für dieses filmische "Meisterwerk" schämen, sei einmal dahingestellt.

Was bekommt man also für wenig Geld geboten? Zunächst einmal ein interessantes Zeitzeugnis aus der musikalischen Untergrundszene West-Berlins der Früh-Achtziger, einen Nena-Auftritt mit "Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann" und die Ärzte in ihrer Urbesetzung Farin Urlaub, Bela B. und Sahnie. Das ist handlungstechnisch natürlich vielfach atemberaubender Trash, dennoch recht unterhaltsam und musikalisch natürlich über jeglichen Zweifel erhaben.

Was mich hingegen richtig ärgert, ist der Fakt, womöglich einer DVD-Mogelpackung aufgesessen zu sein. Oder bin ich als Einziger zu doof, das prominent auf dem Cover beworbene Bonusmaterial (entfallene Szenen, Interviews, etc.) zu finden? Das Hauptmenü der Scheibe besteht nur aus Ton-, Kapitel- und Hauptfilmanwahl, das ist alles. Vielmehr drängt sich mir der Verdacht auf, dass bei den zahlreichen erschienenen Auflagen der Einfachheit halber ein identisches Cover benutzt wurde, ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Inhalt der DVD.

Somit muß "Richy Guitar" bei der Bewertung ordentlich Federn lassen. Der Film an sich ist harmlos-spaßig und hat mit Dan van Husen, Fremdscham-Playboy Rolf Eden und der kürzlich zur "Dschungelkönigin" gekrönten Ingrid van Bergen einige bekannte Gesichter aufzubieten. Die lieblose Aufmachung und die offensichtlich falschen Inhaltsangaben hingegen drücken den Gesamteindruck beträchtlich.

Bewertung: 2 von 5