Freitag, 29. Februar 2008

Buch-Rezensionen (017): Joan Wolf - Die Tochter des Hirschclans (1991)


(Cover: Amazon.de)

Anfang der 80er Jahre bekam ich einen Sammelband der in der DDR sehr populären historischen Kinderbücher von Gerda Rottschalk geschenkt. Es ist durchaus möglich, das eben jenes Buch das Interesse an prähistorischen Erzählungen in mir geweckt hat. Mittlerweile, über 25 Jahre später, zählen Bücher von Jean M. Auel, William Sarabande oder eben Joan Wolf zu meinem Besitz. "Die Tochter des Hirschclans" ist der erste Teil einer Trilogie der letztgenannten amerikanischen Autorin.

Angesiedelt ist die Handlung des Buches in den südfranzösischen Pyrenäen vor etwa 14.000 Jahren. Alin, die als Priesterin dem matriarchisch geführten Hirschclan angehört, wird mit anderen Frauen vom Krieger Mar und den Männern des patriarchischen Pferdeclans entführt. Da beide Sippen völlig unterschiedlichen Geschlechterrollen folgen, gestaltet sich das Leben im fremden Stamm als harte Prüfung, die nur langsam Annäherung beider Gegenpole zulässt.

Dieses Buch hält sich zwar im weitesten Sinne an historische Fakten, sollte jedoch ausschließlich als Unterhaltungs- denn als Bildungsroman begriffen werden. Selbst wenn es teilweise recht ruppig zugeht, dürfte die damalige Realität um einiges brutaler, unbarmherziger und potentiell tödlicher gewesen sein, auch (oder gerade) was den Umgang zwischen den Geschlechtern anging. Von daher nicht ganz überzeugend, dennoch unterhaltsam und spannend.

Auch wenn die Bücher nur lose aufeinander aufbauen und zum Teil Jahrzehnte zwischen den Handlungssträngen liegen, seien zur Vervollständigung noch die nachfolgenden Bände "Herrin der Pferde" und "Unter dem Rentiermond" empfohlen.

Bewertung: 4 von 5