Mittwoch, 29. April 2009

Buch-Rezensionen (141): Grigori Adamow - Das Geheimnis zweier Ozeane (1939)

Ach herrjeh...eigentlich wäre heute eine DVD dran gewesen...dann eben morgen.
(Cover: Amazon.de)

Auf dieses Buch wurde ich erstmals im Kindesalter aufmerksam, als ich in einer auf dem Dachboden meiner Großeltern gefundenen 60er Jahre-Ausgabe der DDR-Kinderzeitschrift FRÖSI einen spannenden Comic über einen russischen Jugendlichen entdeckte, der an Bord eines futuristischen U-Boots spannende Abenteuer erlebt. Erst später erfuhr ich, dass diese Geschichte auch in ausführlicher Romanform existierte und noch später gelangte ich an ein Exemplar dieses Buchs.

Der schiffbrüchige Junge Pawel wird von der Besatzung des neuartigen und hochmodernen Tauchboots "Pionier" gerettet und darf an einer hochgeheimen Fahrt teilnehmen, die das U-Boot vom damaligen Leningrad (dem heutigen St. Petersburg) durch den Atlantik und den Pazifik nach Wladiwostok führen soll, um die dortigen Küsten vor der japanischen Flotte zu schützen. Neben den vielfältigen wissenschaftlichen Experimenten und Entdeckungen muß sich die Crew der "Pionier" auch mit einem ernsthaften Problem auseinandersetzen, denn an Bord befindet sich ein Spion...

"Das Geheimnis zweier Ozeane" ist deutlich bemerkbar ein Kind seiner Zeit. 1939 entstanden, thematisiert es die drohende Kriegsgefahr im Pazifikraum durch die aggressive japanische Expansionspolitik der damaligen Jahre. Die "Pionier" ist dabei ein mit neuartigen Technologien ausgerüstetes U-Boot der sowjetischen Kriegsmarine, das mit einer Ultraschall-Kanone sogar in der Lage ist, ein japanisches Kampfschiff zu versenken.

Grigori Adamow nimmt auf verblüffende Art und Weise heute existierende technische Dinge (Brennstoffzellenantrieb etc.) vorweg. Gekoppelt mit einer spannenden Spionagegeschichte, faszinierenden Unterwasserbeschreibungen und Abenteuern an verschienen Schauplätzen der Weltmeere (so ein unfreiwilliger "Ritt" auf einem Pottwal) ergibt sich ein Klassiker der Science Fiction-Literatur des 20. Jahrhunderts, der im Jahr 1955 auch verfilmt wurde. Gewisse ideologische Klischees trüben den Gesamteindruck ein wenig, daher leichter Abzug in der B-Note.

Bewertung: 4 von 5