Mir ist heute ohne speziellen Anlass einmal nach Herzschmerz und daher gibt es als "Nachtgedanken" das Gedicht "Schwerer Abschied" des heute vor 125 Jahren gestorbenen Emanuel Geibel (1815-1884).
Niemals werd' ich das vergessen,
Wie dein Arm mich noch umfing,
Jedes Wort beim bangen Pressen
Dir in Thränen unterging.
Ach, wir lernten erst im Scheiden
Unsre Liebe ganz verstehn,
Und doch war's uns beiden, beiden:
S'ist auf Nimmerwiedersehn!
Seit der Stunde jener Schmerzen
Noch den Druck von deiner Hand
Fühl' ich kühl auf meinem Herzen,
Wie ich damals ihn empfand.
Und wenn Alles schweigt um mich,
Mir auf's Bett die Sterne scheinen,
Ist mir oft, ich höre dich
In der Ferne weinen.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen