Freitag, 6. März 2009

CD-Rezensionen (128): De/Vision - Antiquity (1995)

(Cover: Amazon.de)

Im selben Jahr, in dem die Bensheimer und heutigen Berliner ihr zweites Album "Unversed In Love" herausbrachten, schoben sie gleich noch diese Compilation mit alten, unveröffentlichten Stücken hinterher. Diese wurden freilich nicht im Originalzustand belassen, sondern unter Regie des damals führenden Produzenten für Synthiepop, Axel Henninger (u.a. tätig für Camouflage), neu aufgenommen.

So reizvoll es im Regelfall ist, unverfälschtes Urmaterial zu hören, so sehr muß man die Kapelle zu dieser Entscheidung beglückwünschen, schwirren doch bis heute Tapes und Bootlegs aus den Anfangstagen der Band herum, die von geradezu eklatanten Schwächen in Gesang und Arrangement zeugen.

Nicht alle Mängel sind auf vorliegender Zusammenstellung schon vollständig ausgebügelt, so ist die recht arg deutsche Pronunziation des Englischen durch Steffen Keth doch noch äußerst gewöhnungsbedürftig. Nichtsdestotrotz finden sich einige feine Synthieposongs der klassisch-tanzbaren Machart auf der nur 9 Tracks umfassenden Rückschau. Mein Favorit hierbei ist (trotz deutlicher Depeche Mode-Anleihen) "Into Another World", aber auch "Desertland" und "Lost In You" finden vor des Rezensenten Gehörs Gnade, ebenso ist "A Word In Season" ein recht ansprechendes Instrumentalstück, das sich in ausufernder Melancholie verliert.

Der Rest ist etwas schwächer, aber ein wirklicher Totalausfall ist nicht zu verzeichnen. So bleibt "Antiquity" trotz seiner nur knapp 37 Minuten Spieldauer ein immer noch gern gehörtes Stück Vergangenheit.

Bewertung: 4 von 5