Freitag, 15. Oktober 2010

CD-Rezensionen (204): Culture Beat - Anything (MCD) (1993)

(Cover: Amazon.de)

Als diese Single als dritte Auskopplung aus dem "Serenity"-Album im Dezember 1993 erschien, war Produzent Torsten Fenslau bedingt durch einen Verkehrsunfall seit etwa einem Monat tot. Man kann diese Maxi mit insgesamt fünf Versionen des Songs (Grosser Club Mix, Introless, Tribal House Mix, Radio Converted, MTV Mix) also durchaus als das musikalische Vermächtnis des zur damaligen Zeit äußerst populären und erfolgreichen DJs und Produzenten betrachten.

Den Auftakt zur "Variation" des Reißbrett-Tracks bietet mit dem "Grossen Club Mix" die bereits beste Interpretation des insgesamt recht durchschnittlichen Eurodance-Stampfers klassischer Bauart. Ein sich langsam und düster aufbauendes Intro leitet die siebeneinhalb Minuten ein, die so alles beinhalten, was damals in der Rezepteküche des ausufernden Genres zu finden war. Abwechselnde männliche Rap- und weibliche Vocalparts, die fixen HiHat-Klänge im Hintergrund und klassischer Beat höherer Schlagzahl. Das bekam man in den Jahren 93/94 derartig oft und nur minimal variiert zu hören, dass einen im Nachhinein der kommerzielle Erfolg (in vorliegendem Fall Platz 4 der deutschen und Position 5 der britischen Charts) doch arg erstaunt. Gerade die Remixe borden nicht eben vor Kreativität über, so ist Track Zwei tatsächlich nur eine des Intros beraubte Version des ersten.

Selbst der recht vielversprechend beginnende "Tribal House Mix" erschöpft sich schon sehr bald im gewohnten Einheitssound, der nur mit ganz leichten Synthiespielereien angereichert wurde. Auch beim Rest ist sieht es nicht wirklich anders aus, so dass man den Eindruck eines knapp halbstündigen Endlostracks hat. Viel verschenktes Potential, schade.

Bewertung: 3 von 5