Freitag, 13. August 2010

CD-Rezensionen (196): Culture Beat - Got To Get It (MCD) (1993)

(Cover: Amazon.de)

Der Name Culture Beat steht geradezu symptomatisch für die die kommerziellen Charts beherrschende Schwemme von Eurodance-Produzentenprojekten der ersten Hälfte der 90er Jahre. Üblicherweise nach dem simplen Schnittmuster Rapper/Sängerin zusammengestellt und in Fließbandproduktion veröffentlicht, wechselte die Besetzung nicht selten, der Erfolg blieb in den meisten Fällen auf ein oder zwei Singlehits beschränkt. Der Kopf hinter dieser hessischen Version, der DJ und Soundtüftler Torsten Fenslau, kam nach Veröffentlichung dieser Single, dem Nachfolger des europaweiten Tophits "Mr. Vain" (Nummer 1 u.a. in Deutschland und dem Vereinigten Königreich) im November 1993 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Wie in diesem Genre üblich, wird bei dieser Maxi-CD auf separate Bonustitel verzichtet. "Got To Get It" liegt also als einziger Song in insgesamt fünf Remixen (Raw Deal Mix, Club Mix, Extended Album Mix, Hypnotic Mix und Radio Mix) von insgesamt knapp 30 Minuten Lauflänge vor. Stilistisch natürlich eng an den Hit-Vorgänger angelegt, gibt es wenig Aufregendes zu hören. Die üblichen wechselnden Rap- und Vocal-Passagen, das typische synthetische Hi-Hat-Gedengel im Hintergrund und werden gedeckelt von flächigen Trance-Sounds. Insgesamt ist das Tempo nicht sonderlich hoch und die Mixe ähneln sich bis auf den Extended Album Mix und den Hypnotic Mix (Empfehlung im Booklet: Kopfhörer benutzen!) doch sehr. Ersterer beinhaltet ein paar interessante Instrumentalmomente mit zirpenden Synthiesounds, zweiterer hat mit seinen teilweise beruhigenden, teilweise sägenden Klängen tatächlich geradezu hypnotische Wirkung - eindeutig die stärkste Version!

Insgesamt eher Zeitdokument als wirklich musikalischer Erkenntnisgewinn. Durch eine Sammlungsübernahme in meine Bestände gelangt.

Bewertung: 2 von 5