Donnerstag, 19. August 2010

CD-Rezensionen (197): Gunther Schmäche - Gartenlied (MCD) (1996)

(Cover: Amazon.de)

"Gunther wer?" war meine verständnislose Frage, als mein Bruder begeistert von einem schnell bundeslandweit zur Kultfigur avancierten Radiocomedy-Original sprach. Als weitestgehender Formatradio-Abstinenzler war mir der zuerst auf dem Sender NRJ und später bei Radio PSR in heftigstem Leipziger Dialekt losblödelnde angebliche Kleinpösnaer Kleingartenfreund bis dato völlig unbekannt. Das änderte sich schnell, als umgehend diese CD den Weg in die eigenen Bestände fand.

Gleich zwei der größten Gassenhauer des von Jan Schlegel verkörperten renitenten Sachsen befinden sich auf dieser Maxi-CD. Das "Gartenlied", in dem das favorisierte Freizeitdomizil Schmäches besungen und gleichzeitig über die angeblich das Blumenwachstum fördernden Eigenschaften von menschlichem Erbrochenen philosophiert wird. Das Ganze wird in zwei Versionen, dem "Kleinen Pösna-Mix" und der "Rogg-Version" dargeboten, wobei letztere natürlich um Einiges tempoverschärft und gitarrenlastiger zur Sache geht. Zum bierseligen Mitgröhlen ist freilich die gemütliche Originalversion deutlich besser geeignet.

Apropos Bier. Ich kenne nur wenige Lobeshymnen an den Gerstensaft, die so festzeltgeeignet sind wie das "Bierlied". Banjo und Westernfiedel sorgen für gute Laune und Texthighlights á la "komm ich um drei nach Hause, da trink ich keine Brause" bedürfen keiner weiteren Erklärung. Prost! Abgerundet wird die CD von den wie immer enthaltenen Anrufbeantwortersprüchen. Leider ist der ganze Spaß schon nach knapp 12 Minuten vorüber (dafür etwas Wertungsabzug), es sei daher an dieser Stelle auf den ersten (und besten!) Longplayer Schmäches namens "Genau, genau, genau...!" aus dem gleichen Jahr verwiesen.

Fazit: Peinlich schlechte Sächsisch-Imitatoren gibt es zuhauf, warum also nicht lieber gleich etwas Originales?

Bewertung: 4 von 5