Mittwoch, 29. September 2010

CD-Rezensionen (202): Distain! - Tears Of Joy Remix E.P. (1999)

(Cover: Amazon.de/distain.de)

Für die Remixtätigkeiten zu ihrer 1999er Single "Tears Of Joy" ließen die Augsburger Distain! mit Gareth Jones einen ganz großen Namen der Synthpop-Szene Hand ans Stück legen. Gleich zwei Neuversionen des Titelstücks steuerte der Brite, der teilweise bahnbrechende Alben von Depeche Mode, Erasure, Nick Cave oder den Einstürzenden Neubauten produzierte, für diese EP bei.

Der musikalische Reigen beginnt mit mit dem bandeigenen "Radio Mix", ein gefälliges Stück, das allerdings ohne größere Ecken und Kanten auskommt. Tanzbar und mit griffigem Refrain versehen - da kann man nicht viel falsch machen.

Deutlich tiefer greift hingegen Meister Jones in die Sound- und Effektekiste. Der "Club Mix #1" wummert mit ordentlich Tiefendruck aus den Boxen und verleiht dem Stück einen um Einiges höhere Intensivität, ohne dabei das Tempo großartig anzuheben. Gelegentlich nimmt sich der Track sogar etwas zurück um gleich im Anschluss wieder mit voller Kraft weiterzumachen. Sehr viel zurückhaltender und ganz seinem Namen verpflichtet hingegen der auf ein interessantes Wechselspiel von Drums und Effekten basierende "Chill Out Mix", der zudem einige vertraut erscheinende Sounds aus dem Œuvre Depeche Modes präsentiert. Das gefällt!

Mit "She's Gone" und "No Excuse" gibt es noch zwei Bonustracks obendrauf, wobei ersterer ein etwas angerocktes Stück und zweiterer ein gesanglich stellenweise gewöhnungsbedürftiger Popsong konventioneller Bauart mit sehr schönem Refrain darstellt.

Insgesamt sicherlich kein Meilenstein des Genres, aber ein qualitativ guter Tonträger von etwa achtzehneinhalb Minuten Spieldauer.

Bewertung: 4 von 5