Montag, 16. November 2009

DVD-Rezensionen (171): JAG - Im Auftrag der Ehre (Season 4.1) (1998/99)

(Cover: Amazon.de)

"Was soll's..." möchte man resignierend meinen, muss man doch endgültig zur Kenntnis nehmen, dass "JAG" mit Ausnahme der zweiten Season in all seinen zehn Staffeln in Form von gesplitteten Vollpreisboxen erscheinen wird. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist durch die gerade einmal 12 Episoden pro Box daher alles andere als günstig, trotzdem ist man als leidgeprüfter Fan der US-Militäranwaltsserie mittlerweile eben demütig geworden...

Die erste Episode "Gypsy Eyes/Tod in der Taiga" löst den Cliffhanger, mit dem die letzte Folge der dritten Staffel endete, auf. Harm und Mac, in einer gestohlenen MiG-29 vor russischen Jagdfliegern flüchtend, klären in dieser Geschichte schlussendlich auch das Schicksal von Harmon Rabbs seit dem Vietnamkrieg vermisstem Vater. Somit wird ein die ersten Staffeln wie ein roter Faden durchziehender Handlungsstrang, der für einige Spannungsakzente sorgte, aufgelöst.

Die hier gezeigten Folgen bieten wieder ein breites Spektrum an Fällen rund um die amerikanische Navy und ihrer Flieger angefangen von Geisterstimmen hörenden Piloten ("Angels 30/Kein guter Tag zum Sterben") über Waffenschieber innerhalb der Truppe ("Going After Francesca/Die Entführung") bis hin zu sexuellen Übergriffen innerhalb gemischter Schiffsbesatzungen ("Dungaree Justice/Alle für eine"). Doch auch im Privatleben der Protagonisten geht es turbulent zu, taucht doch Macs seit Jahren verschwundener Ehemann auf und sorgt für tödlichen Ärger...

Die für mich spannendsten Episoden spielen außerhalb des Gerichtssaals. In "The Black Jet/Der schwarze Jet" muss ein notgelandetes Tarnkappenflugzeug aus dem Iran zurückgeholt werden und in "Embassy/Im Namen des Volkes" geraten Harm und Mac per Zufall mitten in eine Geiselnahme in der sudanesischen Botschaft.

Auch wenn freilich "JAG" wie eh und je ein durchgehend positives Bild des US-Militärs und dessen Rechtssystems zeichnet - die Serie von Donald P. Bellisario scheut sich nicht, auch einmal unbequeme Themen anzuschneiden, wie beispielsweise das tatsächlich gespannte Verhältnis der japanischen Zivilbevölkerung zu den im Lande stationierten amerikanischen Truppen (Folge "Innocence/Nacht der Schande"). Diese Vorgehensweise wird sich in den darauffolgenden Seasons noch verstärken.

Nicht jede Episode ist wirklich gut, aber da Bild und Ton (Surround in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch) für eine TV-Serie nicht allerneuesten Datums in Ordnung gehen, kann man ruhigen Gewissens die zweithöchste Wertung zücken.

Bewertung: 4 von 5