(Cover: Amazon.de)
Ein Buch, das so politisch kontaminiert daherkommt, muss man also mit Vorsicht genießen. Äußert doch der Autor selbst im Vorwort wie folgt:
"Ursachen für eine Reihe von Seeunfällen war auch der niedrige politsisch-moralische Zustand, die psychologische Labilität der Männer sowie ein nachlässiges, bisweilen verantwortungsloses Verhalten gegenüber den eigenen Pflichten. Das ist für viele Schiffe kapitalistischer Flotten charakteristisch. ... Obgleich die Erfahrungen kapitalistischer Flotten behandelt werden, können sie auch für unsere Flotten nützlich sein. Hierbei ist jedoch der hohe politisch-moralische Zustand unserer Seeleute und das in den brüderlich verbundenen sozialistischen Seekriegsflotten bestehende gegenseitige Vertrauen zwischen Matrose und Offizier zu beachten"
Zitat Ende. Das ist Kalter Krieg pur und blendet den auch in den eigenen Reihen durchaus vorhandenen Schlendrian geradezu grotesk aus. Trotz alledem: sieht man von diesen ärgerlichen Dingen einmal ab, erhält man durchaus ein sehr faktenreiches, in vielen Fällen auf westlichen Quellen (z.B. "Jane's Fighting Ships") beruhendes Kompendium verschiedenster Schiffsunfälle und -katastrophen, das natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Prominente Ereignisse, wie die Explosion auf dem US-Flugzeugträger "Forrestral" (1967) wechseln sich mit wenig bekannten Namen und Daten ab. Dem Buch ist ein umfassender Schlußfolgerungs- und Analyseteil, Tabellen mit einer Unfallübersicht, Anmerkungen des deutschen Bearbeiters, ein Verzeichnis der Abkürzungen und eine ausführliche Literaturliste angefügt.
Eigentlich ein interessantes und mit zahlreichen Fotografien versehenes Werk zu einem eher wenig beachteten Thema, dennoch mit schwerem ideologischen Ballast behaftet, was die Wertung einfach ins Mittelfeld sinken lassen muss.
Bewertung: 3 von 5
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