(Cover: Amazon.de)
"Diabolus", im englischen Original "Digital Fortress", ist der Debütroman von Bestseller-Autor Dan Brown. Bereits 1998 veröffentlicht, schaffte es der Thriller aus dem Geheimdienst- und Informatik-Millieu erst im Fahrwasser des Erfolgs von "Sakrileg/DaVinci Code" in einer deutschen Übersetzung auf den hiesigen Markt.
Wer sich auf ein Buch des Amerikaners einlässt, sollte eines ganz gewiss nicht sein - ein Experte auf den in den Romanen verarbeiteten Fachgebieten. Sei es jetzt Kunstgeschichte oder Architektur, Theologie oder andere Wissenschaften. Denn allzu frei rührt der Autor gesicherte Fakten mit freien Interpretationen und groben Rechercheschnitzern zu einem zwar spannenden, aber letztendlich doch unbefriedigenden Eintopf zusammen. Schmeckt erst einmal lecker, verursacht dann aber doch eher Bauchschmerzen. Von daher mit etwas Vorsicht zu genießen.
"Diabolus" beinhaltet alles, was auch in allen späteren Romanen thematisiert wird. Eine Verschwörung - hier inmitten des allmächtigen US-Geheimdienstes NSA - ein Bösewicht, der nicht sofort (oder doch?) als solcher zu entlarven ist, ein attraktives Heldenpärchen, das unvermittelt in den Strudel der Ereignisse hineingezogen wird, ein Killer...wenig Abwechslung im Hause Brown.
Man muss also eine ganze Menge ausblenden, wenn man so etwas wie Spaß mit den Büchern des Autors haben will, sein kommerzieller Erfolg spricht allerdings auch für sich. Trotzdem ist dieser Erstling eines der eher schwächeren Produkte Browns, schon seltsam, dass mir die zum Schluss des Plots benötigte Code-Ziffernfolge schon gleich zu Beginn des Buchs förmlich ins Auge sprang und ich die kopflos-hektische Aufgeregtheit der Protagonisten nicht im Geringsten nachvollziehen konnte.Diese Hörbuchversion lebt von der angenehmen Stimme Detlef Bierstedts, nicht umsonst einer der bekanntesten Synchronsprecher des Landes. Dessen unaufgeregte Lesung hievt die Wertung noch eine Stufe nach oben, denn im internen Vergleich des Brownschen Schaffens zieht "Diabolus" doch eher den kürzeren, nicht zuletzt wegen seiner zahlreichen fachlichen Fehler im kryptographischen Bereich, Fehler, denen sich schon ganze Webseiten und Fachaufsätze widmen.
Bewertung: 3 von 5
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