Mittwoch, 5. Mai 2010

Nachtgedanken (087)

Heute mal etwas Expressionistisches in Form von "Aschermittwoch" von Alfred Lichtenstein (1889-1914).

Gestern noch ging ich gepudert und süchtig
In der vielbunten tönenden Welt.
Heute ist alles schon lange ersoffen.
Hier ist ein Ding.
Dort ist ein Ding.
Etwas sieht so aus.
Etwas sieht anders aus.
Wie leicht pustet einer die ganze
Blühende Erde aus.

Der Himmel ist kalt und blau. 
Oder der Mond ist gelb und platt.
Ein Wald hat viele einzelne Bäume.

Ist nichts mehr zum Weinen. 
Ist nichts mehr zum Schreien.
Wo bin ich –