(Cover: Amazon.de)
Erzählt wird die Geschichte des Jungmillionärs Jay Gatsby, der in den aufregenden 1920er Jahren versucht, ohne Rücksicht auf sich, sein Vermögen und gesellschaftliche Widerstände die Zuneigung seiner großen Liebe Daisy, die in seiner Abwesenheit während seines Militärdienstes im Ersten Weltkrieg einen anderen heiratete, zurückzugewinnen. Doch unaufhörlich steuert alles auf die große Katastrophe zu...
Es bringt einen schon manchmal ins Grübeln, warum man ein von der Literaturhistorie als großen Roman geadeltes Werk nicht so recht in sein privates "Finde ich toll!"-Portfolio aufnehmen mag. Ist man einfach zu unintellektuell, um die Kriterien der Kritikergilde nachzeichnen zu können oder ist alles nun doch nur eine Frage des persönlichen Geschmacks, über den sich bekanntlich (nicht) streiten lässt? An vorliegendem Buch stört mich vor allem der unglaublich zähe Fluss der Handlung, die bis auf die dramatischen Wendungen gegen Ende nur spröde und spannungsarm vor sich hin tröpfelt. Für die dem Roman immer wieder zugeschriebene Gesellschaftskritik fehlt mir hier einfach ein tieferer und umfassenderer Einblick in eine der ereignis- und abwechslungsreichsten Dekaden des 20. Jahrhunderts.
"Der große Gatsby" ist kein schlechtes Buch, mit Sicherheit nicht. Zieht man aber ähnlich hochgehandelte Romane - wie beispielsweise das zu etwa der gleichen Zeit erschienene "Ulysses" von James Joyce - als Vergleichsmuster heran, dann verliert Fitzgeralds Werk den Wettbewerb sehr deutlich. Immerhin stand mit der Figur des Meyer Wolfsheim ein Handlungscharakter für den Namen einer meiner favorisierten Bands Pate.
Bewertung: 3 von 5
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