Dienstag, 14. Juli 2009

Buch-Rezensionen (151): Horst Czerny - Polstürmer (1986)

(Cover: Amazon.de)

Die Geschichte der Polarforschung hat mich seit frühester Kindheit fasziniert, dementsprechend verschlang ich alles an Literatur und Filmen zur Thematik. Wahrscheinlich sind es die überwiegend tragischen Ereignisse in der Eiswüste der Arktis und der Antarktis, die diese magischen Anziehungskräfte auf mich ausübten, war doch der Erfolg bei der Erforschung jener buchstäblich weißen Flecken auf der Weltkarte nur wenigen vergönnt. Dieses Mitte der 80er Jahre in der DDR erschienene Buch schildert in erzählerischer und anschaulicher Form die wichtigsten Expedition in den Nord- und Südpolarregionen.

Das Buch enthält Beschreibungen der Forschungsreisen folgender Entdecker:

Südpol:

James Cook
Fabian Gottlieb von Bellingshausen
James Clark Ross
Adrien de Gerlache de Gomery
Carsten Egeberg Borchgrevink
Ernest Henry Shackleton
Roald Amundsen
Douglas Mawson

Nordpol:

Willem Barents
Henry Hudson
Vitus Bering
James Clark Ross
John Franklin
Carl Koldewey
Adolf Erik Nordenskiöld
George Washington De Long
Adolphus Washington Greely
Fridtjof Nansen
Roald Amundsen
Robert Edwin Peary
Iwan Dmitrijewitsch Papanin

Der Tod ist in all diesen Geschichten praktisch ein ständiger Begleiter, versuchten doch die Männer in aus heutiger Sicht abenteuerlich vorsintflutlicher Ausrüstung die lebensfeindlichste Landschaft des Planeten zu bezwingen. Man fiebert und leidet mit, lernt viel über eine fremde Welt und eine Zeit, in der Forscher und Entdecker gesellschaftlich gefeierte Helden waren. Sei es die erstmalige Bezwingung der Nordost-(Nordenskiöld) oder Nordwest-(Amundsen)Passage, die tragischen Figuren Frederick Cook (im Peary-Kapitel) oder Robert Falcon Scott (in Amundsens Triumph am Südpol), der Überlebenskünstler Shackleton oder der Befehlshaber über die größte Polarkatastrophe aller Zeiten, John Franklin - sie alle finden hier neben anderen einen würdigen Platz. Spannend und lesenswert!

Bewertung: 5 von 5