(Cover: Amazon.de)
Carlos Rasch zeichnet in diesem Buch eine - dem sozialistisch-kommunistischen Literaturideal entsprechende - klassenlose Gesellschaft im 24. Jahrhundert, eine Folge der sogenannten GRUM(GRoßer UMbruch der Gesellschaft)-Zeit. Die Menschheit hat mit fortwährenden Seebeben im Atlantik zu kämpfen, die den Meeresboden rissig machen und rätselhafte Radioaktivität freisetzen. Schnell wird klar, dass es sich um eine Folge des längst vergangenen Kalten Kriegs handelt, denn auf dem Meeresboden befindet sich immer noch ein nukleares Arsenal der Zerstörung. Die junge Wissenschaftlerin Si Jhul wird per Zeitspiegelung in die Vergangenheit geschickt, doch der Kontakt zu ihr reißt bald ab. Als die Verbindung wieder aufgenommen werden kann, bekommt sie den Auftrag, mit dem Wissenschaftler Jochen Märzbach, der die Lösung des Problems zu wissen scheint, in die Zukunft zurückzukehren. Doch noch nie ist ein Mensch real aus der Vergangenheit in der Zeit vorwärts gereist und die eigentliche Entscheidung steht erst noch bevor - sie liegt im All...
In der mehr geduldeten als wirklich geförderten SF-Literatur der DDR wurde besonderer Wert auf das weitestgehende Auslassen von Actionelementen und das besondere Betonen von wissenschaftlichen Gesichtspunkten gelegt. Und so dominieren auch hier - trotz der Handlung auf verschiedenen Zeitebenen, Expeditionen in die Tiefsee und den Weltraum - eher politische, philosophische und wissenschaftliche Ansätze. Dies alles jedoch nicht unspannend, auch wenn man dem Buch deutlich seine Entstehungszeit und seine Herkunft anmerkt. Dennoch für Freunde des Genres ein durchaus lohnenswertes Sammelobjekt.
Bewertung: 4 von 5
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen