Mittwoch, 29. Juli 2009

Buch-Rezensionen (153): Eoin Colfer - Artemis Fowl (Hörbuch) (2001)

(Cover: Amazon.de)

Was mußten sich gerade die ersten Bände der vom irischen Lehrer Eoin Colfer geschrieben Reihe rund um den hochbegabten und dennoch schwerkriminellen Jugendlichen Artemis Fowl nicht alles an Vorwürfen gefallen lassen! Harry Potter-Abklatsch, wüster Mischmasch aus Fantasy und Science Fiction, Verherrlichung von Gesetzesbruch und, und, und... Glücklicherweise waren mir diese völlig haltlosen Anschuldigungen weitestgehend unbekannt, als mir vor nunmehr einigen Jahren das Hörbuch zu diesem ersten Band in die Hände fiel. Und aus heutiger Sicht muß ich - um einen unsterblichen Filmklassiker zu zitieren - einfach feststellen: "Frankly, my dear, I don't give a damn..."

Im erstem, einfach unter dem Namen des Titelhelden erschienenen, Buch entführt der 11jährige Artemis, Sohn eines in Russland verschollenen irischen Gangsterbosses, mit der Elfe Holly Short eine Angehörige des geheimnisvollen Erdvolkes, von dem er durch seine Forschungen Kenntnis erhalten hat. Fowl, der von den sagenhaften Reichtümern der Unterirdischen weiß, will ein stattliches Lösegeld erpressen und ist durch den Besitz eines alle Gesetze und Regeln der magischen Gestalten enthaltenden Buchs dem folgenden High Tech-Befreiungsversuch der Zentralen Untergrund-Polizei (ZUP) immer einen Schritt voraus...

Den Reiz zieht das Buch vor allem aus dem nicht nur mit Magie sondern auch mit technisch ausgefeiltesten Mitteln geführten Einbruch der unterirdischen Truppen in das herrschaftliche Anwesen der Familie Fowl. Zudem bekommt man grundlegende Einblicke in für den weiteren Verlauf der Reihe wichtige Entwicklungen im unterirdischen Staat, lernt vielerlei skurrile und geradezu liebenswerte Charaktere kennen und kommt nicht umhin, den trotz seiner kriminellen Energie höchstens zum Anti-Helden taugenden Halbwüchsigen für seine Genialität zu bewundern.

Besondere Klasse erhält das Hörbuch natürlich durch den wieder zu Höchstform auflaufenden Rufus Beck. Vielleicht rührt ein Vergleich mit der Pottersaga auch von daher, dass er ebenfalls für deren Audioproduktionen verantwortlich zeichnete. Und so kommt es schon vor, dass sich die eine oder andere Stimmfärbung ähnelt. Beispielsweise geht Fowls Diener Domovoi Butler durchaus als Hagrid durch, allerdings kreiert der Schauspieler auch wieder absolut neue Stimm- und Sprachfärbungen. Dem kleptomanischen Zwerg Mulch Diggums, meinem erklärten Liebling aller Fowl-Bände, verpasst Beck ein dermaßen deftiges Bayrisch, dass es den Hund mitsamt der Hütte schüttelt - ganz großes Tennis!

Die absolute Höchstwertung erreicht der Auftakt allerdings noch nicht, folgen doch noch durchaus bessere Bände...

Bewertung: 4 von 5

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mulch Diggums ist der Größte!!!!
Für so einen Spaß ist man nie zu alt!