Dienstag, 1. Dezember 2009

Buch-Rezensionen (173): Eoin Colfer - Artemis Fowl-Der Geheimcode (Hörbuch) (2003)

(Cover: Amazon.de)

Nur aller Jubeljahre kommt es einmal vor, dass mich eine Buchreihe zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Von daher eine tiefe Verbeugung vor dem Iren Eoin Colfer, der dieses Kunststück mit seiner "Artemis Fowl"-Saga scheinbar problemlos fertigbrachte. Ob man nun die Abenteuer des irischen Nachwuchs-Gangsters in die Abteilung Fantasy, Jugendliteratur oder Science Fiction einsortieren will, ist mir dabei herzlichst wurscht. Spannend, wendungsreich, unterhaltend und dabei nicht unintelligent - so muss Mainstream-Literatur aussehen!

Der Plot des dritten Bandes beginnt gleich mit einer Überraschung - Artemis Fowl will seine kriminelle Karriere an den Nagel hängen! Noch ein letzter Coup soll den krönenden Abschluss bilden, doch mit dem ebenfalls alles andere als sauber agierenden amerikanischen Computer-Industriellen Jon Spiro hat er sich scheinbar den falschen Gegner ausgesucht. Entwendet der doch glatt den von Artemis mit Hilfe von Elfentechnik konstruierten Supercomputer C-Cube und bringt die Artemis nahestehenden Personen in tödliche Gefahr. Da hilft nur eins: Ein Einbruch in Spiros Hitech-gesicherter Firmenzentrale...

Von dem sich immer schneller aufbauenden Spannungsbogen einmal abgesehen - der mit Hilfe altbekannter unterirdischer Charaktere erfolgende Einstieg in das mit allerlei technischen Spitzfindigkeiten gesicherte Gebäude des Gegners ist schon eine herrlich spannende Sache. Da lassen artverwandte Filme wie "Ocean's Eleven" oder "Mission: Impossible" schwer grüßen, dennoch handelt es sch hier um alles andere als ein Plagiat - oder hat man George Clooney, Brad Pitt oder Tom Cruise bei ihren Coups jemals in Begleitung von unter Blähungen leidenden Zwergen oder unsichtbaren Elfen gesehen?

Das Hörbuch zieht einmal mehr seinen Reiz aus der Sprachgewalt Rufus Becks, der besonders meinem erklärten Liebling Mulch Diggums wieder seinen einzigartigen Zungenschlag (der den "Herrn der Poklappe" als Angehörigen einer bayrischen Zwergenpopulation ausweisen müsste) verleiht. Wie immer ein Ohrenschmaus! Nö, da gibt es gar nix dran zu rütteln - volle Punktzahl für ein Buch, das freilich aufgrund seiner nicht gewaltfreien Handlung inklusive eines Mordes trotz des märchenhaften Szenarios nicht für kleinere Kinder geeignet ist.

Bewertung: 5 von 5