Mittwoch, 2. September 2009

DVD-Rezensionen (158): MATRIX Reloaded (2003)

(Cover: Amazon.de)

In diesem Film wird vor allem eines: geredet. Viel. Philosophisch. Und manchmal eben auch albern-verquast. Das fällt einem umso mehr störend auf die Füße, als das der bahnbrechende erste Teil doch eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählte, die nicht zwangsweise eines Sequels bedurft hätte. Doch solange sich eine Kuh noch melken lässt...

Man muß den Ansatz, einen Science Fiction- bzw. Actionfilm mit weltanschaulichen Ideen zu kreuzen, sicherlich nicht in Bausch und Bogen verdammen. Allerdings haben die Wachowski-Brüder die Latte auf eine Höhe gehoben, die "MATRIX Reloaded" gnadenlos reißt. Zu wirr der Plot, zu lang und verschwurbelt die Dialoge, die sich stellenweise erst beim mehrfachen Ansehen auf DVD erschließen - wenn überhaupt. Dazu kommt, dass sich der Film einfach nicht entscheiden kann, was er eigentlich sein will. Für die Präsentation wie immer beeindruckender Kampfszenen und Spezialeffekte unterbricht er seinen eigenen Fluss zu oft, für Arthaus-Kino bleiben die gezeichneten Charaktere zu flach. Immerhin brilliert wieder Hugo Weaving als Agent Smith, während die anbetungswürdige Monica Bellucci als Persephone einen kurzen, aber optisch sehr intensiven Auftritt hat.

Schade auch, dass die Industrial-Coolness des ersten Films vielen pathetischen (wenn nicht gar kitschigen) Szenen geopfert wurde, von denen die Reanimationssequenz Trinitys durch Neo wohl die allerschlimmste ist. Zwar gab es auch gegen Ende des Vorgängers eine vergleichbare Situation mit umgekehrten Vorzeichen, aber hier wurde der Bogen eindeutig überspannt. Nicht falsch verstehen: ich habe weder ein Problem mit großen Gefühlen noch mit zum Nachdenken zwingenden Handlungen im Film, aber in diesem Fall schießt die Inszenierung doch einfach zu wüst ins Kraut. Nach dem Sensationserfolg des '99er Intros ist dies einfach nur schade.

Bild und Ton der DVD sind zufriedenstellend, die Ausstattung dieser Budget-Scheibe naturgemäß mager. Dummerweise ist man als Besitzer des ersten Films quasi gezwungen, sich auch noch den Rest der Trilogie anzuschaffen, für sich allein gestellt vermag Teil Zwei der Saga freilich nicht zu überzeugen.

Bewertung: 2 von 5

2 Kommentare:

zoophyt hat gesagt…

lieber muggi,

leider verhaspelst du dich hier gleich zweimal.

zum einen beginnt deine rezi mit der durchaus berechtigten annahme dass teil 1 für sich allein stehen kann. doch überraschenderweise beendest du deinen text mit den sinngemäßen worten. "wer teil 1 hat muss auch teil 2 und 3 besitzen". ein widerspruch, ich schließe daraus das du nicht dem hasen gefolgt bist ;-).

noch ein fehler sei dir verziehen. matrix war von anfang an als trilogie geplant. keinesfalls wurden aus "geschäftsgründen" kühe zum melken gesucht.

leider hat jede trilogie einen mittelteil und wir beide cineasten wissen, bisher war noch jeder zweite teil der schlechteste ;-)

in diesem sinne,
lieber gruß
zoophyt

Muggenhorst hat gesagt…

Ups...heute erst gesehen. Nun, ich sehe in der ersten von Dir getätigten Anmerkung keinen Widerspruch. Bei mir ist es so, dass ich - wenn ich einmal angefangen hab, etwas zu kaufen und ich weiß, dass es Fortsetzungen gibt - auch in den sauren Apfel beiße und es kauftechnisch komplettiere, selbst wenn es mir geschmacksmäßig nicht wirklich zusagt.

Zum zweiten Punkt: das sagen sie hinterher alle, siehe Herr Lucas... :P