Montag, 18. Februar 2008

CD-Rezensionen (014): Camouflage - Voices & Images (1988)


(Cover: Amazon.de)

Das Debütalbum der Bietigheimer war meiner Erinnerung nach die allererste CD, die ich mir als DDR-Jugendlicher nach Einführung der D-Mark in meiner Gegend bei einem längst nicht mehr existierenden Versandhändler kaufte. Und knapp 20 Jahre nach der Anschaffung lässt sich konstatieren: Ich höre Camouflages Erstling immer noch gern!

Um den Jahreswechsel 1987/88 herum ging es auch dem ostdeutschen Diskobesucher wie seinem Altersgenossen im Westen. Der DJ legte mit "The Great Commandment" einen schmissigen Synthiesong auf und alles fragte sich verwundert: "Ist das was von Depeche Mode? Kannte ich ja noch gar nicht..." Das Erstaunen war tatsächlich groß, als sich endlich die für die Urheberschaft verantwortlich zeichnende Band als Produkt des Landes Baden-Württemberg entpuppte. Mit "Strangers Thoughts" wurde noch ein astreiner Nachfolger hinterhergeschoben und die Popsensation aus deutschen Landen war perfekt.

Warum also für dieses Album die volle Punktzahl? Da wären zum einen der nette Introgag mit Kichereinlage, die bekannten Hits, mit "Neighbours" eine verzeihliche Depeche Mode-Kopie ("New Dress") über das damals noch aktuelle Thema Apartheid in Südafrika, melancholische Tracks (ganz groß: "They Catch Secrets"!) und interessante Instrumentaltracks, von denen "Pompeji" ohnehin eines meiner Lieblingsstücke der Band ist. Eine mehrere Dekaden alte Platte ohne spürbare Abnutzungserscheinngen hat in meinen Augen das Prädikat "zeitlos" absolut verdient!

Bewertung: 5 von 5