Dienstag, 10. März 2009

CD-Rezensionen (129): Helge Schneider - Helge Live (The Berlin Tapes) (1998)

(Cover: Amazon.de)

Wer Helge Schneider ignoranterweise immer noch für einen talentlosen, "Katzenklo" säuselnden Stümper hält, sollte ihn einmal live sehen oder sich bei Ermangelung einer Gelegenheit Mitschnitte wie diese "Berlin Tapes" geben. Der Meister ohne Band, nur von Butler Bodo mit Unmengen von Tee bemuttelt, fährt hier das ganz große Comedy-Geschütz auf.

Wechselseitig beweist der Mülheimer, dass er zum einen ein begnadeter Jazzer mit absoluten Alleinunterhalter-Qualitäten am Piano und zum anderen ein Meister des absurd-abgedrehten Humors mit enormen Improvisationsfähigkeiten ist. Manchmal gehen die beiden Talente sogar Hand in Hand, was glatt zum absoluten Highlight der Platte, dem "Mondscheinsonaten-Medley" führt. Fließend von Beethovens Klassiker über "Smoke On The Water" zur Titelmelodie von "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" wandern - das bringt wirklich nur ein Helge Schneider fertig.

Wo soll man eigentlich anfangen, um die Knaller dieses Albums zu benennen? Die grandiose Elvis-Parodie "Jeilhause Rock"? Oder doch das wohl hektischste Liebeslied aller Zeiten, "Gefunkt"? Doch egal, ob die schräge Hymne "Pflaumenbaum" oder das göttliche "Schwedenurlaub" - am besten selbst reinhören und ablachen!

Bewertung: 5 von 5