Mittwoch, 25. März 2009

Buch-Rezensionen (133): Die Abenteuer des jungen Indiana Jones - Mata Hari, Paris, 1916 (1992)

(Cover: Amazon.de)

Der TV-Serie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" von George Lucas war leider kein großer Erfolg beschieden, kollidierte sie doch gründlich mit den Vorlieben des gemeinen Action-Fans. Die Idee, den zum damaligen Zeitpunkt aus drei Kinofilmen bekannten Helden in dessen Kindheit und Jugend an verschiedenen Schauplätzen mit berühmten Personen der Zeitgeschichte zusammentreffen zu lassen, war eine hochinteressante Geschichtsstunde, die das Spezialeffekte-Spektakel erwartende Publikum leider komplett verschmähte. Mit Umschneiden ganzer Folgen wurde versucht, am Ergebnis herumzupuzzlen - vergeblich. Dennoch wird "The Young Indiana Jones Chronicles", so der Originaltitel, für mich als Geschichtsinteressierten immer eine meiner Lieblingsserien bleiben.

Zum deutschen TV-Start beim Sender SAT.1 erschienen im Jahre 1992 im VGS-Verlag diverse Buchveröffentlichungen mit dem nacherzählten Inhalt einzelner Folgen.

In dieser Episode trifft der unter falschem Namen in Diensten der belgischen Armee stehende 17jährige Indiana Jones während eines Fronturlaubs 1916 in Paris eine der schillerndsten Frauen ihrer Zeit - die holländische Tänzerin Margaretha Geertruida Zelle, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Mata Hari. Indy verliebt sich in die 23 Jahre ältere Schönheit und beginnt eine leidenschaftliche Affäre. Doch die Tänzerin scheint in dunkle Machenschaften der großen Politik verwickelt zu sein - ist sie eine deutsche Spionin?

Hier kommt alles zusammen, was die tolle Serie so liebenswert machte. Eine faszinierende historische Figur, gepaart mit geschichtlicher und politischer Dramatik, gekrönt von einer unglücklich verlaufenden Liebesgeschichte. Dazu kommt als Pluspunkt dieses Buches die den späteren umgeschnittenen TV-Folgen fehlende Einführung und der Epilog, die in diesem Falle davon handeln, wie der 93jährige Indiana Jones diese Geschichte in der Schlange einer Supermarktkasse erzählt. Immer noch lesenswert!

Bewertung: 5 von 5