Dienstag, 24. März 2009

CD-Rezensionen (132): Enigma - Le Roi est mort, vive le Roi! (1996)

(Cover: Amazon.de)

Für jeden Anlass und jede Stimmungslage die passende melodische Untermalung- dies ist in etwa das Credo meiner Musiksammlung. Soll es also dann der Soundtrack zu entspannenden und beruhigenden Stunden sein, ist Enigma stets eine gute Wahl. Insbesondere dieses Album, denn Michael Cretu drosselte auf seinem dritten Longplayer das Tempo noch einmal beträchtlich.

Die Mönche des ersten Albums "MCMXC A.D." (1990) blieben diesmal bis auf wenige Ausnahmen größtenteils im Kloster und auch die Weltmusikanleihen des Nachfolgers "The Cross Of Changes" (1993) wurden stark zurückgefahren und beschränken sich auf ein paar Backgroundchöre, Ausnahme dafür vielleicht "The Child In Us", das so etwas wie die perfekte Symbiose der beiden vorangegangenen Platten darstellt.

Dennoch eröffnen vertraute Enigma-Klänge einen Reigen von nahezu durchgehend gedämpften Stücken, die sich wunderbar am besten in abgedunkelter Umgebung oder unter Kopfhörern genießen lassen. Bei Tracks wie "Morphing Thru Time", "Shadows In Silence", "Almost Full Moon" oder "Prism Of Life" glaubt man tatsächlich, davonzuschweben.

Die als Singles ausgekoppelten "Beyond The Invisible" und "T.N.T. For The Brain" sind, wie auch "Why" und "The Roundabout", mit etwas mehr Percussions ausgestattet, was den Tracks etwas mehr Dynamik verleiht.

Natürlich hat Cretu, der neben seiner damaligen Frau Sandra auf diesem Album gelegentlich selbst (und teilweise gewöhnungsbedürftig) zum Mikrofon greift, mit "Le Roi est mort, vive le Roi!" das New Age-Genre nicht neu erfunden. Es ist ein typisches Enigma-Produkt mit all seinen Stärken und Schwächen, dennoch eine wunderbar relaxte Scheibe, die bei eingangs erwähnten Umgebungsbedingungen immer noch eine perfekte Begleitung bietet.

Bewertung: 4 von 5