Dienstag, 31. März 2009

Buch-Rezensionen (134): Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Halbblutprinz (Hörbuch) (2005)

(Cover: Amazon.de)

Manchmal versteht man die Welt echt nicht mehr. Da liefert Joanne K.Rowling mit "Harry Potter und der Orden des Phoenix" einen rundum gelungenen fünften Band der Heptalogie ab und was passiert? Es folgt zwei Jahre später der absolute Tiefpunkt der Reihe, der einzig und allein dazu dient, den Kunden auf das siebente und abschließende Buch vorzubereiten. Durchaus legitim, wenn nicht ein Großteil des Romans aus die Handlung permanent ausbremsenden Rückblicken in die Jugend Tom Riddles alias Lord Voldemort bestehen würde. Erst zum Ende des Plots steigt die Spannung per dramatischem Showdown spürbar an und erzeugt tatsächlich so etwas wie Neugier und Vorfreude auf das große Finale.

Davor allerdings muß man sich stellenweise arg quälen, die durchaus lobenswerte Absicht, den Werdegang Voldemorts zu skizzieren und somit Charakterzeichnung zu betreiben ging mächtig daneben. Es regiert die Langeweile und man hofft auf ein baldiges Ende der Erinnerungssequenzen.

Dass "Harry Potter und der Halbblutprinz" die Katastrophenwertung haarscharf verfehlt, liegt einerseits am vertretbaren Schluß und andererseits zum wiederholten Male am großartigen Rufus Beck. Einmal mehr hat der Stimmenakrobat neue Charaktere mit ihnen eigenen Stimmen und Dialekten zu gestalten, so darf der neue Lehrer für die "Verteidigung gegen die dunklen Künste", Horace Slughorn, ganz ungeniert im breitesten Fränkisch parlieren. Diese Vielfalt ist immer wieder ein Genuß!

Und so gilt für Band Sechs ganz einfach: Gekauft, gehört, gegessen. Sozuagen der Streichwert der Saga...

Bewertung: 2 von 5