Freitag, 29. Mai 2009

DVD-Rezensionen (146): Prison Break - Die komplette Season 2 (2006)

(Cover: Amazon.de)

Die erste Staffel des Überraschungs-Serienhits "Prison Break" endete genretypisch mit einem nervenaufreibenden Cliffhanger. Den acht aus dem Fox River State Penitentiary ausgebrochenen Häftlingen ist die geplante Transportmöglichkeit abhanden gekommen und die Häscher sind ihnen dicht auf den Fersen. Somit eine ideale Ausgangsposition für die zweite Staffel, die sich wie ein "Auf der Flucht" auf Speed geriert. Doch trotz aller Spannung gilt auch hier wieder: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Die Art und Weise, wie die in der ersten Staffel eine der prägenden Rollen innehabende Robin Tunney quasi von Anfang an aus dem Plot "entsorgt" wird, ist doch arg unbefriedigend, eine Vorgehensweise, die sich bei anderen Charakteren übrigens auch in den beiden darauffolgenden Seasons beobachten ließ. Fast ebenso wird mit Peter Stormare verfahren, der doch der ersten Staffel seinen Stempel nachhaltig aufdrückte.

Desweiteren stören die im Vergleich zu den ersten Folgen geradezu ins Absurde gesteigerten Logiklöcher. Da flitzt der schließlich zehenamputierte Michael Scofield (wie immer sehr hölzern: Wentworth Miller) wie ein junger Sprintergott durch die Gegend, Personen überleben scheinbar mühelos abgehackte, wieder angenähte und dann erneut abgerissene Hände und warum ein jegliche erdenkliche Möglichkeit durchplanendes Superhirn wie Michael Scofield seine Fluchtpläne ausgerechnet genau vor seiner Haustür im Fluß versenken sollte (wo sie natürlich prompt gefunden werden), wird wohl auf ewig das Geheimnis des Autorenteams bleiben.

Doch seien wir nicht allzu ungerecht. "Prison Break" ist atemlose und hochspannende Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Die Serie hat mit Paul Adelstein (Agent Paul Kellerman), Wade Williams (Captain Brad Bellick), Reggie Lee (Agent Bill Kim) und vor allem dem grandiosen Robert Knepper (Theodore "T-Bag" Bagwell) gleich ein ganzes Arsenal an Bösewichtern und mit William Fichtner (FBI-Agent Alexander Mahone) einen hochintelligenten und ebenbürtigen Widerpart aufzubieten. Falls man die Folgen nicht schon in der TV-Ausstrahlung verfolgt hat, kann es einem wie mir ergehen, der dann halbe Nächte unter dem Motto "Komm, eine Episode geht noch..." verbracht hat. Der Suchtfaktor ist nicht zu unterschätzen...

Lob gibt es für die optisch nette Box, in der es wieder vor Bonusmaterial nur so wimmelt und bei der auch Bild und Ton erneut zufriedenstellen können. Vor allem wurde auf die bei DVD-Veröffentlichungen von Fernsehserien immer mehr um sich greifende Unsitte verzichtet, einzelne Seasons aus Profitgründen auf zwei Boxen zum Vollpreis aufzuteilen. Dafür ein Extralob!

Bewertung: 4 von 5