Samstag, 23. Mai 2009

Buch-Rezensionen (144): Joanne K. Rowling - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Hörbuch) (2007)

(Cover: Amazon.de)

Nach dem völlig mißratenen sechsten Teil der Harry Potter-Reihe war ich denn nun doch gespannt, ob Joanne K. Rowling sämtliche losen Enden der Handlung zueinander führen und alle Interessierten zufrieden stellen würde können. Rückblickend auf den Abschluß der Heptalogie lässt sich konstatieren: Aufgabe doch zufriedenstellend gelöst!

Der große Showdown zwischen Lord Voldemort und seinen Verbündeten gegen ihre Gegner rund um Harry Potter wurde bekanntlich in nahezu einem kompletten Band vorbereitet. Umso erleichterter ist man dann, als es endlich losgeht. Die Jagd nach den Voldemorts Seele enthaltenden Horkruxen nimmt einen Großteil des Buches ein und ist, mit allen ihren Rückschlägen und Wendungen, doch recht spannend geraten. Frau Rowling hat mich an einer Stelle mit einer Idee zum zweiten Mal innerhalb der Serie zu Begeisterungsstürmen hinreißen können. Das erste dieser seltenen Ereignisse war der Kniff mit der Zeitumkehr in Band drei und diesmal der Vervielfältigungszauber in der Gringotts-Bank. Chapeau!

Wie bereits gewohnt, geht es in den späten Potter-Bänden alles andere als zimperlich zu, es wird ohne Rücksicht auf Verluste gekämpft, gefoltert und getötet. Dies gilt insbesondere für den großen Endkampf, bei dem weitere von Harry Potters Freunden ihr Leben aushauchen müssen. Kinderliteratur? Wohl kaum...

Einmal mehr einen riesigen Anteil an Spannung und Unterhaltung hat der großartige Rufus Beck als Sprecher. Abschließend lässt sich sagen, dass ich vor allem ihm verdanke, meine anfängliche Skepsis der in meinen Augen mit einem Übermaß an Hype versehenen Potter-Saga abgelegt zu haben. Ob dies in gedruckter Fassung auch so funktioniert hätte?

Etwas sauer stieß dann doch das Ende auf. Joanne K. Rowling hatte sichtlich dermaßene Panik, über Jahre hinaus mit Fortsetzungswünschen und Fan-Petitionen gepeinigt zu werden, dass sie "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" einen albernen "Friede, Freude, Eierkuchen"-Epilog spendierte, der 19 Jahre nach den eigentlichen Ereignissen des Buchs spielt. Angeblich stand dieses Kapitel schon beim Entstehen des ersten Bands fest. Wer das glaubt, nimmt auch George Lucas seine wirren Theorien über seine fix und fertig durchgeplanten STAR WARS-Teile ab...

Nichtsdestotrotz - eine unterhaltsame Reihe hat ein würdiges Ende gefunden, Band sieben sortiert sich in meinem persönlichen "Potter Ranking" hinter den Bänden drei und fünf auf einem guten dritten Platz ein.

Bewertung: 4 von 5