Freitag, 6. Februar 2009

CD-Rezensionen (119): ABBA - ABBA (1975)

(Cover: Amazon.de)

Mittlerweile ist das dritte Album ABBAs mehrfach auf CD herausgebracht worden, mal mit 13, mal mit 14 und sogar mit 18 Tracks. Das 1975 veröffentlichte Original umfasste jedoch 11 Songs und erschien zu einer Zeit, als der weitere Verlauf der Karriere der Schweden nach ihrem fulminanten Durchbruch noch völlig in der Schwebe war. Zwar erreichten die vier Singles "So Long", "I Do, I Do, I Do, I Do, I Do", "S.O.S" und "Mamma Mia" die Plätze 11, 6 und zweimal die 1 in den deutschen Single-Charts, das zugehörige Album hingegen dümpelte in den Bereich knapp jenseits der Top30 herum.

Wie fast jede Platte der Schweden ist auch diese eine Mischung aus zu Evergreens gewordenen Hits und vielfach mehr unbekannt gebliebenen Songs, die man sich dennoch oder gerade deshalb etwas genauer ansehen sollte.

"Hey, Hey Helen" trägt noch deutliche Züge des dem auch auf dem "Waterloo"-Album gefrönten Glamrocks. Björn greift beherzt in die Saiten, während die Nummer durch funkige Breaks aufgelockert wird. "Tropical Loveland" ist eine harmlose Pop-Reggae-Nummer, einer der ehere schwächeren ABBA-Songs. "Man In The Middle" verwendet die gleichen Clavinet-Sounds wie schon "Hey, Hey Helen" - mehr Seventies-Sound geht wirklich nicht!

"Bang-A-Boomerang" kam später zu Mix-Ehren, als die holländischen "Stars On 45" die Nummer für ihr ABBA-Medley verwendeten - immerhin Platz 2 der deutschen Charts 1981. Bei "Rock Me" ist der Name Programm, aggressiver Gesang, gepaart mit dem typischen, leicht verstimmten ABBA-Piano, tolle Nummer!

Das "Intermezzo No.1" ist als Instrumental eine echte ABBA-Rarität, aber dennoch aufgrund seines Sounds ein echter Klassiker. "I've Been Waiting For You" hingegen ist als Ballade leider etwas untergegangen, schade um diesen tollen Song.

Fasst man also die ersten drei Alben der Schweden zusammen, hat man mit diesem sicherlich das kompletteste in den Händen. Starke Singleauskopplungen (bis auf "I Do, I Do, I Do, I Do, I Do", das zu meinen absoluten Nerv-Songs gehört) vervollständigt durch Tracks, die einfach mehr als nur Füllmaterial sind.

Bewertung: 4 von 5