Donnerstag, 5. Februar 2009

Nachtgedanken (006)

Der weit unterhalb der Gürtellinie geführte Streit zwischen Heinrich Heine (1797-1856) und August von Platen-Hallermünde (1796-1835) ist legendär. Von Letzterem stammen die heutigen "Nachtgedanken" - "Du scheust, mit mir allein zu sein".

Du scheust, mit mir allein zu sein,
Du bist so schroff:
Gibt nicht der Liebe Lust und Pein
Zum Reden Stoff?

Wo nicht, was gilt der Lieb' ein Wo,
Ein Wie, ein Was?
Zu lieben und zu schweigen, o
Wie lieb ich das!

Ich schweige, weil so kalt du scheinst,
Und unerweicht.
Mein Auge spricht, es spricht dereinst
Mein Kuß vielleicht.