Dienstag, 10. Februar 2009

Nachtgedanken (010)

Friedrich Hölderlin (1770-1843)  ist nun wahrlich keine leichtverdauliche Kost, zu vertrackt sind Sprache und Inhalt. Dennoch reizt die Auseinandersetzung mit etwas komplizierteren Texten ungemein. Das heutige Gedicht trägt den Namen "Menschenbeifall".

Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll, 
Seit ich liebe? Warum achtetet ihr mich mehr,
Da ich stolzer und wilder,
Wortereicher und leerer war?

Ach! Der Menge gefällt, was auf dem Marktplatz taugt,
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen;
An das Göttliche glauben
Die allein, die es selber sind.