Mittwoch, 11. Februar 2009

CD-Rezensionen (121): Blind Passengers - The Forgotten Times (1996)

(Cover: Amazon.de)

Bevor die Berliner Blind Passengers mit ihrem dritten Album "The Trash Inside My Brain" auf den harten Industrial/Nu Metal-Pfad einbogen (ein Weg, dem ich damals nicht zu folgen gewillt war), hinterließen sie sozusagen als "Abschluß" des ersten Karriereabschnitts diese Zusammenstellung mit Frühwerken. Diese Aufnahmen, in den letzten Zuckungen der DDR entstanden, zeigen noch sehr deutlich den Einfluß von Depeche Mode und anderer Synthie-Heroen der 80er. Freilich klingt hier vieles unausgereift und ist nur von besserer Demo-Qualität. Dennoch lässt sich ansatzweise erahnen, was die Truppe später zu einer recht erfolgreichen Vertreterin ihrer Musiksparte werden ließ.

Insgesamt 6 Songs (plus ein versteckter am Ende) von insgesamt etwa 28 Minuten Spielzeit finden sich auf der CD. Zwar scheinen einige Sounds direkt einem AMIGA-Spiel entsprungen zu sein, aber der Opener "Outthrow" hämmert dennoch sehr gepflegt aus den Boxen. Doch schon beim folgenden "The Brightness Of Metropolis" wird einer der Schwachpunkte dieser Raritäten deutlich. Rayner Schirners Gesang klingt noch recht dünn und unausgebildet, dazu eine recht "deutsche" Aussprache des Englischen, dies wird auch bei "World In Commotion" sehr deutlich.

Sehr flott und tanzbar hingegen "I Know...", vielleicht zusammen mit "Black Trade" der beste Song dieser Compilation. "Thoughts" und der eingangs erwähnte Hidden Track runden diese zwar recht interessante, wenn auch nicht zwingend notwendige Sammlung ab.

Bewertung: 3 von 5