Montag, 16. Juni 2008

CD-Rezensionen (046): a-ha - Scoundrel Days (1986)

(Cover: Amazon.de)

Ich gebe zu, dass ich mich mit "Scoundrel Days" eine ganze Weile schwer getan habe, ging doch dem 1986er Nachfolger des Debütalbums "Hunting High And Low" dessen spielerische Leichtigkeit und Eingängigkeit größtenteils ab. Zwar tauchten noch hin und wieder gefällige Popsongs auf, doch dominierte eine Art musikalische Herbststimmung, die das Coverdesign sehr gut ausdrückt. Gibt man dieser Platte jedoch etwas Zeit, kann man eine ganze Menge für sich entdecken.

Da wäre schon einmal der das Album einleitende Titelsong, melancholischer und klagender gehts schon kaum noch! "The Swing Of Things" hingegen enthält mit "How Can I Sleep With Voice In My Head" die vielleicht schönste a-ha-Textzeile überhaupt, "I've Been Losing You" rockt mit straighten Drums und einer im Background sägenden Gitarre gut ab und wird sofort vom wunderschön gedrosselten "October" abgefangen, der perfekte Soundtrack für einen herbstlichen Strandspaziergang.

Bei "Manhattan Skyline" dürfen sich wieder Gitarre und Synthies auf hohem Niveau duellieren, besonders die Tempiwechsel haben es mir hier angetan. "Cry Wolf" ist zwar eine kommerzielle Popsingle geworden, fällt aber (im Gegensatz zum doch arg trivialen "Maybe Maybe") nicht aus dem Konzept. "We're Looking For The Whales" kann sich in seiner Grundstimmung nicht recht entscheiden, es gefällt mir in seiner beschwingten Leichtigkeit aber trotzdem. "The Weight Of The Wind" erinnert ein wenig an "Train Of Thoughts" vom Vorgängeralbum, aber "Soft Rains Of April reißt alles wieder heraus. Unglaublich traurig, wunderschön und ein würdiger Abschluß. Das fast gehauchte letzte "Over..." beschließt eine der wirklich besten Popplatten der 80er.

Bewertung: 5 von 5