Freitag, 27. Juni 2008

Buch-Rezensionen (049): Gert Prokop - Detektiv Pinky (1982)

(Cover: Amazon.de)

Die Anzahl der Bücher, die bei mir eine zweistellige Anzahl von Lesedurchläufen erreicht haben, ist äußerst überschaubar. "Detektiv Pinky" befindet sich jedoch seit nunmehr über 20 Jahren in dieser kleinen Gesellschaft. Zuerst als Bibliotheksbuch mehrfach ausgeliehen, konnte ich es in späteren Jahren selbst erwerben. Wann immer mich ein nostalgisches Gefühl packt, heißt es dann wieder "Pinky saß auf seiner Mülltonne und träumte..." und die Erinnerungen, wie beispielsweise die private Verwendung des im Buch beschriebenen Geheimcodes zu Schulzeiten, tauchen wieder aus der Versenkung auf.

Der zwölfjährige elternlose Absolon, nach seinem Detektivvorbild Allan Pinkerton Pinky genannt, lebt in einem heruntergekommenen Waisenhaus in der fiktiven amerikanischen Großstadt Kittsburgh. Das Leben im lieblosen Heim des mürrischen Ehepaars Potter ist trostlos und nur regelmäßige Besuche im örtlichen Zoo und die Freundschaft zu seinen Schicksalsgenossen, dem Mischling "Monster" und "Prinzessin" Marie-Antoinette, bringen etwas Licht in den tristen Alltag. Doch die Dinge ändern sich als Pinky einen kniffligen Fall für den Millionär Morgan löst und in Folge dessen immer häufiger von Kittsburghs Mächtigen diskret um Hilfe gebeten wird...

Der 1994 freiwillig aus dem Leben geschiedene Gert Prokop, der auch in seinen SciFi-Detektivgeschichten "Wer stiehlt schon Unterschenkel?" und "Der Samenbankraub" das Leben in den USA aus sozialistischer Sicht thematisierte, flicht sicherlich für die DDR-Literatur typische sozialkritische Thematiken wie Drogensucht oder Rassismus ein, die aber ohne jeglichen erhobenen Zeigefinger auskommen und den eher heiteren Grundton dieser neun Detektivgeschichten für Kinder eher abrunden als negativ beeinflussen.

"Detektiv Pinky" ist ein Lesevergnügen für (nicht zu kleine) Kinder, aber auch für Erwachsene, die Spaß am Knobeln haben. Mitraten ("Wer war es?") erwünscht!

Bewertung: 5 von 5