Sonntag, 7. Dezember 2008

CD-Rezensionen (103): Dark Voices - G-Punkt (1998)

(Cover: Amazon.de)

Eigentlich müßte man dieses Album in Bausch und Bogen verdammen. Noch viel deutlicher als auf dem Vorgänger satteln die heute nicht mehr existierenden Berliner auf Sound und Songstruktur der Hauptstadtkollegen von And One auf. Warum kann ich dennoch nicht so recht böse sein? Vielleicht liegt es daran, dass ich zum einen die "Danone"-Truppe mag und den Output von Dark Voices einfach als Erweiterung meines And One-Archivs ansehe.

Schon der Opener "Every Little Step" macht klar, wie der Hase läuft. Da ist jede Note und jeder Sound 1:1 Naghavi-kompatibel, aber eingängig, poppig und richtig schön tanzbar. Mit dem entspannt vor sich hinblubbernden, fast schon als Synthie-Reggae zu bezeichnendem "Alltogether" und dem härteren Stampfer "Kein Kompromiss" finden sich schöne Gegensätze auf den nachfolgenden Positionen. Danach herrscht aber über weite Strecken gepflegte Langeweile, alles irgendwie tausendfach gehört. Halbgare Balladen, unoriginelle Coverversionen ("I'm Too Sexy") beherrschen die Szenerie, einzig und allein "Look To The Stars" und das absurd-schräge "Ich bin Dein Sklave", zu Lagerfeuer-Klampfe und Kamm (!!!) vorgetragen, können noch unterhalten. Einen versteckten Track gibt es als Bonus.

Bewertung: 3 von 5