(Cover: Amazon.de)
Das man einer umfangreichen Buchvorlage nicht in allen Details gerecht werden kann und somit Kürzungen unvermeidlich sind, mag noch einleuchten. Muß man allerdings an den falschen Stellen ansetzen? Anstatt den Trip des "Fahrenden Ritters" (der handlungsmäßig ohne größeren Belang ist und einzig und allein zur Darstellung von Spezialeffekten dient) abzukürzen oder gar ganz zu streichen, wird eine der für mich bedeutendsten Informationen des gesamten Buches unterschlagen: Das nämlich die "Karte des Herumtreibers" von Harry Potters Vater und seinen Schulfreunden gezeichnet wurde. So bleibt der Zuschauer verwirrt mit der Frage zurück, warum Lehrer Lupin sofort dieses magische Stück Pergament zu handhaben weiß. Solche Schludrigkeiten dürfen einfach nicht passieren.
Ohnehin erreicht der Film zu keinem Zeitpunkt die atemlose Spannung des Buchfinales. Zwar sind die Szenen im Verbotenen Wald gut gelungen (und keineswegs für kleine Kinder geeignet!), aber dennoch will sich das Mitfiebern mit den Protagonisten nicht so recht einstellen. Dann doch lieber wieder das Buch!
Licht und Schatten auch bei den Darstellern. Zwar bessern sich von Film zu Film die schauspielerischen Leistungen der jugendlichen Helden, dennoch ist gerade wieder Rupert Grint als Ron Wesley ein Totalausfall. Gewohnte Qualitätsarbeit bekommt man jedoch wieder von Alan Rickman und Robbie Coltrane in ihren Rollen als Severus Snape und Rubeus Hagrid zu sehen. Die eigentlichen Stars von "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" sind aber eindeutig Gary Oldman als Harrys unschuldig verfolgter Patenonkel Sirius Black und ganz besonders David Thewlis als Remus Lupin. Michael Gambon als neuer Darsteller des Hogwards-Schulleiters Albus Dumbledore kann seinen vor Beginn der Dreharbeiten verstorbenen Vorgänger Richard Harris allerdings keineswegs vollwertig ersetzen.
Eine nicht zufriedenstellende Buchverfilmung, immerhin mit großartigen visuellen Effekten.
Bewertung: 3 von 5
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