(Cover: Amazon.de)
"Findet Nemo", den fünften Langfilm aus den PIXAR ANIMATION STUDIOS, einfach in die Kinderfilmecke abzuschieben, greift meiner Meinung nach zu kurz. Natürlich ist das prima Familienunterhaltung, aber die vielen kleinen Anspielungen und Filmzitate, wie z.B. aus dem Horror-Klassiker "Shining" oder die Benennung des Charakters "Bruce" (so der Name des Haiattrappe bei den Dreharbeiten zum Spielberg-Erfolg "Der Weiße Hai") bleiben Kindern doch verborgen.
Wie immer bei Produkten der "Monster AG"-Macher gehen technische Perfektion und Humor einträchtig Hand in Hand. Dies ist vor allem den brillianten Sprecherleistungen geschuldet, die fast ausnahmslos sowohl im Original als auch in der deutschen Fassung für Stimmung sorgen. Die grandios überdrehte Anke Engelke gibt als Dorie dem Affen genauso eine LKW-Ladung Zucker, wie es Ellen DeGeneres auf der englischen Originaltonspur tut. Selbst die sonst so überaus nervtötenden Erkan & Stefan machen als Haie überraschenderweise gar keine schlechte Figur, trotzdem sollte man sich den Film auch einmal im O-Ton anschauen, schon allein um nicht Barry "Dame Edna" Humphries als Bruce zu verpassen.
Natürlich ist die Vater-Sohn-Rettungsgeschichte alles andere als originell. Aber seit ich selbst Vater eines kleinen Sohnes bin weiß ich, was Elternliebe und Kampf für das eigene Kind um jeden Preis bedeutet. Von daher sind die dargestellten ethischen Werte nicht die schlechtesten, zumal alles nicht im moralinsauren Disney-Stil gezeigt wird, obwohl PIXAR damals noch für den Mickey Maus-Konzern produzierte.
Auch beim Bonusmaterial wird ordentlich zugelangt. Besonders witzig hierbei die Dokumentation mit Jean-Michel Cousteau, in deren Realfilm-Unterwasseraufnahmen immer wieder Dorie einkopiert wurde.
Was bleibt, ist eine bestens familientaugliche DVD mit feiner Bild- und Tonqualität, einem technisch brilliant computeranimierten Hauptfilm und sehr kindgerechtem Bonusmaterial. Um es mit den schräg-tumben Möwen zu sagen: "Meins! Meins! Meins!"
Bewertung: 5 von 5
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