Sonntag, 7. September 2008

CD-Rezensionen (069): Dark Voices - The Way It Is (1996)

(Cover: Amazon.de)

Ich tu mich im Allgemeinen immer etwas schwer mit Bands, die sich deutlich hörbar an Vorbildern orientieren, die schon allein für sich mit Epigonenvorwürfen zu leben haben. Bei den mittlerweile nicht mehr existierenden Dark Voices aus Berlin war es immer die geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit dem Sound von And One. Das eines der Mitglieder inzwischen bei Steve Naghavis Kapelle spielt und ein anderes mit dem And One-Kopf ein Studio betreibt, erscheint da nahezu logisch. 

Doch lässt man das alles erst einmal beiseite, bekommt man mit "The Way It Is" ein feines Synthiepop-Album im klassischen Stil geboten, das zwar mit Sicherheit wenig Originelles bietet, aber dennoch für Fans des Genres durchaus Hörenswertes bereithält. Der in EBM-ähnlichem Rhythmus stampfende Opener "Trouble" geht zwar in den einzig wirklichen Schwachpunkt des Albums über ("War" ein vielfach und schon besser gecovertes Stück von den Temptations bzw. Edwin Starr), bildet aber den Auftakt zu eingängigen Tracks, die von äußerst tanzbaren ("Onenightstand") Songs bis zu sehr guten Balladen ("The Lord Is My Witness") reichen. 

Bemerkenswert vielleicht, das der Name des And One-ähnlichsten Songs ("Get You Closer") nur zwei Jahre später auf dem "9.9.99 9 Uhr"-Album ebenjener Band auftauchte, die zwar einen eigenständigen Track so benannten und als Single auskoppelten, der aber dennoch ein paar klitzekleine Ähnlichkeiten zum Dark Voices-Stück aufweist. Zufall?

Bewertung: 4 von 5