Dienstag, 23. September 2008

CD-Rezensionen (077): The Art Of Noise - Daft (1985)

(Cover: Amazon.de)

Es gibt Bands, die sind ihrer Zeit einfach meilenweit voraus. The Art Of Noise, mehr ein Projekt von Studiospezialisten als eine Musikgruppe konventionellen Zuschnitts, waren solch ein Beispiel. In den Frühzeiten des heute allgegenwärtigen Samplings schufen die Produzentencracks rund um Trevor Horn teils originelle Kunstwerke aus Klanggebirgen, teils Instrumentalballaden von betörender Schönheit, für die das auf dieser Zusammenstellung früher Veröffentlichungen gleich in mehreren Versionen vertretene "Moments Of Love" wohl exemplarisch steht - einer der bekanntesten und besten Instrumentaltracks der 80er!

Konterkariert werden diese sphärische Klänge von stampfenden, aus allen Richtungen bummernden und stampfenden Stücken wie "A Time For Fear (Who's Afraid)", "Beatbox (Diversion 1)", "Flesh In Armour" oder "Close (To The Edit)". Besonders interessant wird es darüber hinaus bei den teilweise nur sehr kurzen Experimentaltracks ("The Army", "Donna", "Memento", "How To Kill", "Who's Afraid", "Bright Noise", "Comes And Goes"). Da leistet der Sampler mit Sounds von Schritten, Vogelstimmen oder Metallscheppern Schwerstarbeit!

Dennoch sind nicht alle Tracks der Compilation gelungen, "Realisation" wirkt etwas uninspiriert und ohne Plan zusammengeschustert, "Snapshot" ähnelt eher einem KRAFTWERK-Track.

Von daher ist mit mit den oftmals ein gewisses gemeinsames Grundkonzept beinhaltenden Art Of Noise-Alben besser bedient, für einen Interesse weckenden Einblick in das Werk einer der außergewöhnlichsten Bands der letzten 30 Jahre reicht "Daft" aber allemal!

Bewertung: 4 von 5