Donnerstag, 20. November 2008

DVD-Rezensionen (099): Apollo 13 (Special Edition) (1995)

(Cover: Amazon.de)

Eines vorneweg: "Apollo 13" ist einer meiner Lieblingsfilme. Nachdem ich schon die erste (qualitativ ziemlich üble) DVD-Veröffentlichung dieses Films erwarb, dachte ich mit der 2-Disc-Special Edition besser beraten zu sein. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt.

Beginnen wir mit den positiven Fakten. Der nach dem Erinnerungsbuch Jim Lovells (der im Film einen Cameo-Auftritt als Flugzeugträger-Kommandant hat) "Lost Moon" entstandene Blockbuster hält sich, von einigen künstlerischen Freiheiten und Unstimmigkeiten abgesehen, eng an die tatsächlichen Ereignisse im Jahre 1970. Der mit großem Aufwand (die Schauspieler mußten Dutzende Parabelflüge absolvieren, um Szenen in Schwerelosigkeit drehen zu können) inszenierte Film ist trotz des bereits im Vorfeld bekannten Ausgangs hochspannend und bietet grandiose Aufnahmen. Die Schauspieler sehen ihren historischen Vorbildern zum Teil verblüffend ähnlich (z.B. Ed Harris als NASA-Flugdirektor Gene Kranz) und können, gerade bei dem am Boden gebliebenen Akteuren, die Anspannung und Dramatik der Rettungsaktion sehr gut vermitteln. Bei der eigentlichen Apollo-Crew wurde eher auf Namen, denn auf Ähnlichkeit geachtet, der ebenfalls für die Rolle des Jim Lovell im Gespräch gewesene Kevin Costner wäre ein nahezu perfektes Double gewesen. Insgesamt überzeugen Ed Harris (für seine Nebenrolle für den Oscar nominiert) und Gary Sinise als Ken Mattingly in ihrer schauspielerischen Leistung mehr als die drei Astronauten Tom Hanks, Bill Paxton und Kevin Bacon.

Dies könnte also zu einer prima DVD führen, fänden sich nicht Mängel und Versäumnisse auf diesem Produkt. Geht das Bild noch in Ordnung, wird es beim deutschen Ton ärgerlich. Trotz dts- und Dolby Digital 5.1-Wahlmöglichkeit tröpfelt der Sound gerade in den Basslagen äußerst dürftig aus den Boxen, der Subwoofer scheint geradezu auf Sparflamme zu fahren. Besonders beim optisch grandios in Szene gesetzten Raketenstart erwartet man aufgrund der gigantischen 160 Millionen PS, die sich da durchs Bild schieben, einen wahren Krachorkan, doch es ertönt eher ein gemütliches Grummeln. Unverständlich, bläst doch die englische Originaltonspur tatsächlich den letzten Rost aus den Knochen.

Desweiteren hätte die Thematik deutlich mehr Bonusmaterial als die vorhanden "Making Of's", Audiokommentare etc.hergegeben. Von den Apollo-Missionen gibt es ungeheure Datenmengen in Bild und Ton, da hätte sich sicherlich noch deutlich mehr in diese Edition packen lassen.

Der Film verdient die Höchstpunktzahl, für beschriebene Versäumnisse gibt es entsprechenden Abzug.

Bewertung: 3 von 5