(Cover: Amazon.de)
Angelsächsischen Autoren, die über den Zweiten Weltkrieg schreiben, ist oftmals eine für deutsche Gepflogenheiten eigenartig bewundernde Haltung für Kampfhandlungen und militärische Leistungen im Allgemeinen eigen. Dies sollte man im Vorfeld wissen, um sich diesem Buch zu nähern.
Das ursprünglich 1967 erschienene Werk des amerikanischen Autors Edward H. Sims über Jagdflieger zwischen 1939 und 1945 schildert in biographischen Geschichten Lebensstationen und Einsatzerlebnisse bekannter Fliegerpersönlichkeiten des Zweiten Weltkriegs. So auf deutscher Seite Erich Hartmann, Adolf Galland (der auch das Vorwort schrieb) und Hans-Joachim Marseille, Robert Stanford Tuck, Douglas Bader, James Harry Lacey und James Edgar "Johnnie" Johnson von der britischen Royal Air Force sowie Robert S. Johnson für die US Army Air Force. Dies alles wird mit Betrachtungen zum Gesamtkontext der Kampfhandlungen an den verschiedenen Kriegsschauplätzen, umfangreichem Karten- und Statistikmaterial sowie zahlreichen Fotos abgerundet.
Mangelhaft hingegen das völlige Aussparen der damaligen sowjetischen Piloten, befanden sich doch beispielsweise mit Iwan Koschedub (mit 62 Abschüssen immerhin der erfolgreichste alliierte Flieger überhaupt) und Alexander Pokryschkin (59 Abschüsse, immer noch mehr als jeder britische oder amerikanische Pilot) auch einige der besten Jagdflieger jener Zeit in deren Reihen. Das Fehlen dieser Facette mag zum einen der damaligen schwierigen Quellenlage für einen amerikanischen Autor geschuldet sein, könnte aber auch durchaus als ein Resultat des damals in seiner Hochphase befindlichen Kalten Krieges herhalten.
Immerhin ist "Jagdflieger - Die großen Gegner von einst" eine der besseren Veröffentlichungen aus dem sonst doch oftmals sehr unkritischen Motorbuch Verlag, auch wenn man dem Manuskript mittlerweile den Zahn der Zeit doch arg anmerkt. Für Interessierte an Geschichte dennoch eine lohnenswerte Anschaffung.
Bewertung: 4 von 5
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